| Content Convention in Mainz

KI kann die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen

„Künstliche Intelligenz hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, ihr Einfluss auf die Medienwelt wächst stetig. KI hat bereits Einzug in die Newsrooms genommen, deshalb müssen wir transparent machen, wo sie eingesetzt wird. Wir haben über die Anwendungsgebiete, die Chancen und Risiken ebenso diskutiert, wie auch über Guidelines“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf der Content Convention 2023.
ConCon23
Der internationale Medienkongress fand zum fünften Mal in der „Medienstadt Mainz“ statt und war mit rund 1.000 Teilnehmenden in der Halle 45 ausverkauft.
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Die Ministerpräsidentin diskutierte mit ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler, SWR-Intendant Prof. Kai Gniffke, Sabine Frank von YouTube und Tobias Henning von TikTok Deutschland,
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Neben zahlreichen Vorträgen und Paneldiskussionen mit über 50 internationalen Speakern und Speakerinnen gab es in diesem Jahr eine Reihe von Masterclasses.
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Die Content Convention wird jedes Jahr größer und internationaler. Sie ist heute eine der wichtigsten Medienkonferenzen in Deutschland.

Der internationale Medienkongress fand zum fünften Mal in der „Medienstadt Mainz“ statt und war mit rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Halle 45 ausverkauft. Bei der Geburtstagsedition stand das Thema „Künstliche Intelligenz“ im Mittelpunkt. 50 internationale Speakerinnen und Speaker diskutierten mit Entscheiderinnen und Entscheidern aus der Medienbranche über die Rolle von KI im Journalismus, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Zukunft und die aktuellen Trends und Entwicklungen in der Medienbranche.

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„KI beschleunigt die Veränderungsprozesse. Generative-KI-Tools können die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen. Die mit Unterstützung generativer KI erstellten Inhalte müssen gekennzeichnet werden und redaktionell geprüft, abgenommen und publiziert werden. Nur so kann auch das Vertrauen der Mediennutzer und -nutzerinnen in diese Technologie aufgebaut werden.

Als Landesregierung setzen wir uns für eine vertrauenswürdige, menschenzentrierte KI ein, deren Potenzial wir für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft voll ausschöpfen wollen.“ Deshalb begrüßen wir den risikobasierten Ansatz im KI-Act der EU, da er Verhältnismäßigkeit wahrt und ausreichend Raum für die Innovationskraft der Unternehmen lässt“, erklärte die Ministerpräsidentin bei der Paneldiskussion. Der Ansatz der EU verfolge das Ziel, Forschung und industrielle Kapazitäten zu stärken und gleichzeitig Sicherheit und Grundrechte zu gewährleisten. Im Bereich KI sei Rheinland-Pfalz schon jetzt einer der wichtigsten KI-Standorte weltweit und man wolle eine Vorreiterrolle einnehmen, in Deutschland wie auch international, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Ministerpräsidentin diskutierte mit ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler, SWR-Intendant Prof. Kai Gniffke, Sabine Frank von YouTube und Tobias Henning von TikTok Deutschland, was KI für die Verbreitung von Informationen und Nachrichten bedeutet und welche Konsequenzen dies habe. Moderiert wurde der Talk von Michaela Kolster, Programmgeschäftsführerin bei Phoenix.

Medien- und Online-Standort Mainz

Der Medienkongress war in drei Themenblöcke unterteilt: Today, To Do, Tomorrow. Unter den Expertinnen und Experten waren die Intendanten von ZDF, SWR oder Sport1, Vertreterinnen und Vertreter von Rundfunk, Printmedien, Agenturen, Wissenschaft, der Gaming- und Technikbranche sowie der sozialen Plattformen YouTube und TikTok.

„Das Programm und die vielen Besucherinnen und Besucher zeigen, dass Mainz Medien- und Onlinehauptstadt ist. Zu unserer kreativen Medienlandschaft gehören neben den Verlagen, öffentlich-rechtlichen Anstalten und privaten Sendern auch die Gamesbranche oder viele junge Digitalagenturen. Sie alle sind beispielhaft für neuen Content und für Innovationen aus Rheinland-Pfalz mit Strahlkraft weit über unser Land hinaus. Die Content Convention wird jedes Jahr größer und internationaler. Sie ist heute eine der wichtigsten Medienkonferenzen in Deutschland. Darauf bin ich sehr stolz“, erklärte Medienstaatssekretärin Heike Raab. Für die Zukunft eines starken Medienstandorts sei es vor allem wichtig, technischen Neuerungen offen zu begegnen und gemeinsam an Innovationen weiterzuarbeiten. Sie kündigte an, dass die Content Convention 2024 am 7. November stattfinden werde.

Neben zahlreichen Vorträgen und Paneldiskussionen mit über 50 internationalen Speakern und Speakerinnen von unter anderen Adobe, Deloitte oder Alugha gab es in diesem Jahr eine Reihe von Masterclasses, einem Fachaustausch in kleinen Gruppen, zu einzelnen Themen rund um Content sowie innovative Technologien. Deren Anzahl wurde aufgrund der großen Nachfrage im letzten Jahr nochmals erhöht. Im Rahmen dieser Masterclasses berichtete unter anderem Social Media-Kriegsreporter Konstantin Flemig von Funk. Julia Lumma und Mario Geisenhanslüke vom VRM sprachen zum Einsatz von KI im Lokaljournalismus. Katja Fleischmann, Dpa, Katharina Petermeier, VRM und Rebecca Singer, Rheinpfalz, diskutierten über Bedürfnisse der Leserinnen und Leser und den Redaktionsalltag. Valerie Weber von Audiotainment Südwest sprach über Erfahrungen des ersten KI-gesteuerten Web-Radios. Die Keynote zur Eröffnung hielt Benedikt Grindel von Ubisoft. Moderiert wurde die ConCon23 von der Journalistin Janin Ullmann.

Neu war die Networking-Area der Staatskanzlei mit einem KI-Playground, in dem die Besucherinnen und Besucher die neuesten Innovationen und Trends im KI-Bereich direkt ausprobieren konnten, unter anderem die Kommunikation mit einem KI-Avatar von Johannes Gutenberg.

Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz war zum zweiten Mal gemeinsam mit Inventive Studios Hauptveranstalter des Medienkongresses und wurde bei der Ausrichtung unter anderem von Phoenix, SWR, Ubisoft, ZDF, Adobe, Sparkasse Rheinhessen, t3n, Sweap, Google sowie der Stadt Mainz unterstützt. Der Kongress richtete sich an Produzentinnen und Produzenten, Journalistinnen und Journalisten, Entwicklerinnen und Entwickler, Plattformbetreiberinnen und –betreiber, Rundfunk- und Medienanstalten sowie Agenturen. Die Teilnehmer konnten in insgesamt acht Stunden Einblicke in die Zukunft des Journalismus, der Medien- und Technikwelt gewinnen und dabei selbst in den Diskurs mit Expertinnen und Experten treten.

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