Üblicherweise nutzt die Ministerpräsidentin diese Reise, um besondere Leuchttürme des Landes vorzustellen. Wie so vieles ist auch dies im Corona-Jahr anders und so reiste die Ministerpräsidentin mit ihrer Pressedelegation nicht mit dem Bus durch das Land, um Firmen, Einrichtungen oder besondere Menschen zu besuchen. In diesem Jahr stellten sich die Leuchttürme den Vertreterinnen und Vertretern der Presse analog und digital im neu eröffneten Hotel „Papa Rhein“ am Binger Rheinufer vor. Das Hotel selbst steht für Mut und Gründergeist: Inhaber Jan Bolland hat das Hotel im Mittelrheintal mitten in der Corona-Pandemie eröffnet. Es steht auf dem Gelände, das für die Landesgartenschau 2008 neu erschlossen wurde und ist ein Schmuckstück am Tor zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Bei der Transformation in die digitale Welt ist Rheinland-Pfalz zukunftsfähig aufgestellt. Alle Unternehmen, die sich bei der Pressereise der Ministerpräsidentin präsentierten, sind „best-practice“-Beispiele für gelungene Transformation:
Dass Rheinland-Pfalz bei der digitalen Gesundheitsversorgung ein Vorreiter ist, verdeutlichte die Diskussionsrunde zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft und Frank Gotthardt. Gotthardt ist Inhaber der CompuGroup Medical SE (CGM) mit Sitz in Koblenz und Pionier der Softwareentwicklung für Praxen, Kliniken und Apotheken. Sein Unternehmen ist global aktiv und hat mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft und in Rheinland-Pfalz Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, ist Experte für die Versorgungssituation und Ausstattung der Kliniken in Deutschland.
„Wir sehen in der digitalen Gesundheitsversorgung eine große Chance als Ergänzung für die flächendeckende, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Rheinland- Pfalz. Wir haben zum Beispiel in Koblenz einen regelrechten ‚Hub‘ der digitalen Gesundheitsversorgung mit großen Versicherern, Krankenhäusern und Kliniken. Aber auch mit der Universitätsmedizin Mainz und in Trier entwickeln sich technologisch unterstützte Angebote der Gesundheitsversorgung – auch durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Künstliche Intelligenz ist der Schwerpunkt von Kai Ellenberger, dem Geschäftsleiter der Ellenberger GmbH & Co. KG aus Kaiserslautern. Sein Unternehmen zeigt, wie Automatisierung und Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Der inhabergeführte Betrieb mit rund 25 Mitarbeitern versteht sich als Vorreiter bei der Digitalisierung. Als Metallzulieferer gehört die Firma zu den Pionieren von Industrie 4.0 in Rheinland-Pfalz und ist außerdem eng mit der TU Kaiserlautern vernetzt, insbesondere dem Fraunhofer lESE.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hob die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz als Schlüsseltechnologie für Rheinland-Pfalz hervor: „Künstliche Intelligenz ist ein ganz entscheidendes Thema der Zukunft. Und sie wird für den Menschen gemacht. Sie kann Chancen bieten, uns wirtschaftlich voranzubringen und unsere Lebensqualität in vielen Bereichen zu erhöhen. Um diese Chancen für unser Land und seine Menschen zu nutzen, investieren wir in den anwendungsorientierten Transfer der Künstlichen Intelligenz. Wir haben in dieser Woche die KI Agenda des Landes vorgelegt. Wir verdoppeln die Mittel, schaffen neue Professuren und mit der KI-Allianz wollen wir Wissenschaft und Wirtschaft weiter verbinden“, so die Ministerpräsidentin.
Ein weiteres „best-practice“-Beispiel für gelungene Transformation ist die Lanz-Manufaktur Germany GmbH aus dem Hunsrück: Sie ist weltweit führend in energiesparender LED-Technik. Der 20-Mann-Betrieb in Simmertal unter der Leitung von Rüdiger Lanz hat unter anderem das Lichtkonzept für die Pyramiden von Gizeh, den Europapark Rust und das Freiburger Münster gemacht. Aktuell rüstet Lanz das Olympiastadion in Berlin komplett auf LED-Licht um und erreicht damit eine Energieersparnis von rund 70 Prozent. Seine nachhaltigen Lichtkonzepte sind auch in Kommunen gefragt, Aktuell rüste er Sportplätze zum Beispiel in Mainz um, wie Dipl. Ing. Felix Ernst erläuterte.
„Unser Ziel ist es, den Strukturwandel mit den Gewerkschaften und Unternehmen aktiv zu gestalten und Rheinland-Pfalz zum Gewinner der digitalen Transformation der Arbeitswelt zu machen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Dazu haben wir im Januar 2020 einen Transformationsrat eingesetzt.“
Neben der fachlichen Diskussion zu Digitalisierung und Transformation in Corona-Zeiten kam auch der gesellschaftliche und kulturelle Austausch nicht zu kurz. „Bingen und das Mittelrheintal gehören schon heute zum UNESCO Welterbe. Die Bundesgartenschau, die wir für 2029 hierherholen konnten, ist für die gesamte Region eine große Entwicklungs-Chance. In diesem Jahr werden wir hier außerdem Hildegard von Bingen mit einer 850 Jahr Feier gedenken. Sie ist die große Tochter dieser Stadt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Bei einem Spaziergang durch die Skulpturen-Triennale am Kulturufer präsentierte der Stifter Kuno Pieroth der Delegation Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt.