"Die Online-Generation geht zu sorglos mit ihren Daten um", sagte der Landesdatenschutzbeauftragte Edgar Wagner, am Mittwoch in Mainz. Daher müsse man die Schüler für den Datenschutz sensibilisieren. In der Initiative kooperieren der Berufsverband der Datenschützer e.V. (BvD), der Landesbeauftragte für den Datenschutz Rheinland-Pfalz und das Unternehmen IBM.
Ehrenamtliche Referenten gehen dazu an verschiedene Schulen und informieren Kinder und Jugendliche über die Gefahren des Internet. So sucht sich Thomas Floß vom BvD zuvor auf den Facebook-Seiten der Schüler einige Informationen zusammen. "Wenn ich das vorlese, sind die Schüler geschockt", sagte er. Viele seien sich nicht bewusst, dass die Daten öffentlich sind. So berichtete er von einer Schülerin, die auf ihrer Facebook-Seite angegeben habe: "Ich bin einfach nur Porno und liebe es, wenn mein Schatz mit mir spielt." Das würden sich auch Personalverantwortliche vor Bewerbungsgesprächen durchlesen, warnte er.
Etwa 70 bis 80 Prozent der Schüler würden nach einer solchen Veranstaltung reagieren und beispielsweise ihr Passwort ändern oder Bilder von ihrer Facebook-Seite nehmen. "Die jungen Menschen sollen im Internet selbst bestimmen", sagte der Landesdatenschutzbeauftragte Wagner. "Das setzt voraus, dass sie selbst Bescheid wissen." Laut Wagner gab es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Rheinland-Pfalz 150 Workshops allein von seiner Behörde. Damit seien 4000 Schüler erreicht worden. Bis zum Ende des Schuljahres sollen weitere 100 Workshops dazukommen.