| DFB Frauenfußball-Kongress

Starre Rollenzuweisungen mit Fußball überwinden

"Fußball ist dazu geeignet, zu einer gelungenen Integration von Migrantinnen und Migranten beizutragen, und dieses Potenzial auch auf alle anderen gesellschaftlichen Bereiche auszubreiten." Das sagte Ministerpräsident Kurt Beck am Donnerstag während des DFB Frauen- und Mädchenfußballkongresses in der Mainzer Rheingoldhalle.
internationale Flaggen; Bild: dpa
Für Ministerpräsident Beck bietet Frauenfußball Chancen zur Integration und zur Gleichstellung von Frauen und Männern.

Gemeinsam mit DFB-Präsident Theo Zwanziger, DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers sowie Karen Espelund, Mitglied der UEFA-Kommission für Frauenfußball, nahm Beck an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Emanzipation und Fußball: Chancen und Herausforderungen im Kontext variabler Rahmenbedingungen" teil.

Der DFB übernehme beim Thema Integration eine Vorbildfunktion und damit eine wichtige gesamtgesellschaftliche Rolle, sagte Beck. Fußball habe mittlerweile eine große Anziehungskraft auf Mädchen und junge Frauen. Auch auf solche mit Migrationshintergrund, die dadurch oftmals erstmalig in der Lage seien, starre kulturelle Rollenzuweisungen zu überwinden, sagte Beck. Das sei eine sehr lobenswerte Entwicklung.

Auf die Frage, welche Instrumente die Politik zur Förderung von Frauen anwende, nannte er "das Prinzip der Chancengleichheit". In Rheinland-Pfalz habe sich besonders das Mentoringprinzip als sehr effektive und kostengünstige Methode der Frauenförderung erwiesen.

"Wir wenden dies etwa bei der Förderung von weiblichen Führungskräften an. Aber auch bei der Berufsorientierung, wo es sich besonders bei jungen Migrantinnen bewährt hat“, sagte Beck.

Die Stärken des Mentoringprinzips seien besonders auf der persönlichen Ebene zu finden. Austausch und Interaktion zwischen einer erfahrenen Mentorin und den Mentees seien von größter Wichtigkeit. "Diese Kernkompetenzen vermittelt der DFB seit vielen Jahren durch seine qualifizierte Trainerausbildung", lobte Beck.

Gemeinsam mit der Politik müsse es dem deutschen Fußball gelingen, mehr Frauen und Mädchen zu ermutigen, in "gefühlte Männerdomänen" einzudringen. "Dabei helfen erfolgreiche Vorbilder. Der deutsche Frauenfußball hat da einiges anzubieten. Die Erfolge der letzten Jahre sprechen für sich", so der Ministerpräsident.

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