| Schwerer Schiffsunfall

Tankschiff an der Loreley gekentert

Schwerer Schiffsunfall auf dem Rhein in der Nähe von St. Goarshausen: Aus ungeklärter Ursache kenterte unweit des Loreley-Felsens ein mit 2.400 Tonnen Schwefelsäure beladenes Tankschiff. Von den vier Besatzungsmitgliedern an Bord konnten zunächst nur zwei gerettet werden, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen mitteilte. Die beiden anderen würden noch vermisst.
Gekenterter Tanker bei St. Goarshausen; Bild: dpa
GekenterterTanker bei St. Goarshausen; Bild: dpa

Die Suchmaßnahmen dauern an. Im Loreleyhafen wurde nach Angaben der Wasserschutzpolizei ein Lagezentrum eingerichtet.

Den Informationen zufolge war der 110 Meter lange Tanker gegen 5.00 Uhr am Morgen gekentert. Am späteren Vormittag konnte das auf der Seite liegende Schiff von den Rettungskräften befestigt werden. Die Feuerwehr hat laut Behörden erste Messungen im Rhein vorgenommen. "Da gibt es keine auffälligen Werte", sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Säure sei nicht ausgetreten. Es handele sich um ein "sehr gutes Zwei-Hüllen-Schiff", ergänzte ein Polizeisprecher.

Die Suche nach den beiden vermissten Besatzungsmitgliedern gestaltet sich derweil schwierig: Die Feuerwehr rücke mit schwerem Gerät in den Wohnbereich des Schiffes vor. Dort wird eine Person vermutet. Nach den Aussagen der beiden geretteten Männern befand sich ein Crewmitglied während des Unglücks am Steuerstand. Dieser wurde laut Schifffahrtsamt jedoch komplett abgerissen. Es gebe daher keine konkreten Hinweise auf den Aufenthaltsort des einen Vermissten. Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen, Wasserschutzpolizei und Rettungskräfte suchten vor Ort nach den Vermissten. Ein Polizeisprecher sagte, die zwei aus dem Wasser gezogenen Geretteten seien ins Krankenhaus gebracht worden. Es gehe ihnen verhältnismäßig gut.

Genaue Angaben zur Ursache und zum Hergang des Unfalls konnte das Wasser- und Schifffahrtsamt noch nicht machen. "Was wir wissen ist, dass es an dieser Stelle des Rheins sehr eng ist und wegen Hochwassers eine starke Strömung herrscht", unterstrich die Sprecherin. Derzeit würden Experten der Versicherung erwartet, die den genauen Hergang klären sollen.

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