Ausdrücklich dankte Beck, der auch Schirmherr war, dem Veranstalter, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, die seit dem 6. Mai mit ihrer Reihe den Beitrag Ungarns zur deutschen Einheit aufzeige. Den Abschluss der Veranstaltungsserie bildete eine prominent besetzt Runde: Zum Podiumsgespräch begrüßte Beck den ehemaligen deutschen Bundesaußenminister Dr. h. c. Hans-Dietrich Genscher und den ehemaligen ungarische Ministerpräsidenten Miklós Németh im Festsaal der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. Der Moderator der Podiumsdiskussion war Prof. Dr. Guido Knopp, Historiker und Publizist.
Ministerpräsident Beck machte zu Beginn deutlich, dass die Menschen vor 22 Jahren "unglaubliches Glück" hatten – und zwar "als Deutsche und als Europäer". "Die Menschen haben damals eine neue Chance erhalten zueinander zu kommen", sagte Kurt Beck. "Was wir damals erreicht haben, dürfen wir nie wieder in Gefahr bringen. Deshalb ist und bleibt das gemeinsame Europa unser Ziel", betonte der Ministerpräsident.
In beeindruckender Weise berichteten die beiden Zeitzeugen Hans-Dietrich Genscher und Miklós Németh von den damaligen Ereignissen. Der frühere Außenminister mit Blick auf den Fall des "eisernen Vorhangs": "Die Initialzündung ging vom ungarischen Ministerpräsidenten aus. Wir werden Ihnen nie vergessen, was Sie für Deutschland getan haben."
Németh berichtete unter anderem, dass er in dieser Zeit auch eine erhebliche persönliche Bedrohung empfunden und erlebt habe. So hätten sogar seine Frau und seine beiden Söhne nur unter Polizeischutz zum Einkaufen oder zu Schule gehen können. Übereinstimmend bewerteten die beiden ehemaligen Spitzenpolitiker die Ereignisse von 1989 als "europäische Freiheitsrevolution". "Das war eine ganz große Stunde der deutschen Geschichte. Im Grunde haben wir die Neugeburt Europas erlebt", so Hans-Dietrich Genscher.
"Eine gelungene Abschlussveranstaltung, mit zwei Zeitzeugen, die entscheidend am Fall des ‚eisernen Vorhangs’ 1989 beteiligt waren - spannender kann Geschichte nicht sein", bilanzierte Dr. Dieter Schiffmann, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
<link http: mehr bilder in unserer bildergalerie. _blank external-link-new-window wird einem neuen browserfenster>Mehr Bilder in unserer Bildergalerie.