Anlass war das 25-jährige Jubiläum des gemeinsamen Lehramtsstudienganges der Universität de Bourgogne und der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Die Ministerpräsidentin würdigte die Vorreiterrolle des Austauschs und regte gleichzeitig ein Pilotprojekt für eine durchgängige gemeinsame Lehrkräfteausbildung mit einem deutsch-französischen Referendariat an.
„Europa lebt durch seine offenen Grenzen, durch den Austausch und die Werte, die wir teilen. Der gemeinsame Lehramtsstudiengang ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das im Alltag funktioniert. Europa wird in solchen Kooperationen konkret erfahrbar und für die Menschen präsent“, so die Ministerpräsidentin. Rund 200 künftige Lehrer und Lehrerinnen vertieften jedes Jahr ihre Sprachfertigkeiten und erlebten die Kultur des jeweils anderen Landes. Im nächsten Jahr werde das Angebot auf einen lehramtsbezogenen Masterstudiengang erweitert. „Vor diesem Hintergrund ist es nur folgerichtig, die gemeinsame Lehrkräfteausbildung weiter zu intensivieren“, betonte die Ministerpräsidentin und regte dazu die Bildung einer deutsch-französischen Arbeitsgruppe an.
Mehr Flexibilität und Mobilität gerade bei der Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen weise den richtigen Weg für Europa. „Der Beruf des Lehrers, der Lehrerin trägt ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung. Sie unterrichten und prägen junge Menschen. Und es sind diese jungen Menschen, die das `Europa der Zukunft´ gestalten werden“, sagte die Ministerpräsidentin.
Als Bundesratspräsidentin sei es ihr ein besonders wichtiges Anliegen, für die Vorteile und Gestaltungsmöglichkeiten von Europa zu werben. Dabei wolle sie vor allem mit jungen Menschen ins Gespräch kommen. „Nur wenn wir Europa ‚jung denken‘, also die Impulse der Jugend aufnehmen und mit den Erfahrungen der älteren Generationen zusammenbringen, können wir Europa gestalten. Wir müssen bewährte Mechanismen weiterentwickeln und junge Impulse einarbeiten“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Junge Menschen müssten Europa persönlich erleben können, etwa in Austauschprogrammen. Die Jugend müsste aber auch erfahren, dass Europa ihnen Vorteile bringt, etwa durch die problemlosere Anerkennung von Schul- und Bildungsabschlüssen, hier hätten die Grenzregionen besondere Spielräume. Gerade in der konzentrierten, regionalen Arbeit gebe es viele Möglichkeiten, Europa zu gestalten. „Die Regionen haben eine wichtige Funktion, denn sie sind das Sprachrohr der Bürger und Bürgerinnen. Gleichzeitig identifizieren sich Menschen oftmals stark mit ihren Herkunftsorten. Ich bin froh und dankbar, dass wir gerade mit unserer regionalen Zusammenarbeit zwischen Burgund Franche-Comté und Rheinland-Pfalz ganz konkret zeigen können, wie das Miteinander in Europa gelingen kann“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
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