| Zum Tod von Winfried Hassemer

Verfechter der Freiheit

Mit großer Betroffenheit hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf die Nachricht vom Tod des Rechtswissenschaftlers Professor Dr. Winfried Hassemer reagiert. Der langjährige Verfassungsrichter und Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts ist in der vergangenen Nacht nach schwerer Krankheit verstorben.
Rechtswissenschaftler Winfried Hassemer; Bild: dpa
Rechtswissenschaftler Winfried Hassemer; Bild: dpa


Ministerpräsidentin Dreyer erinnerte an ihr Zusammentreffen mit dem gebürtigen Rheinland-Pfälzer am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte KZ Osthofen im vergangenen Jahr. Mit eindringlichen Worten habe Winfried Hassemer damals die Erfahrungen seines Vaters geschildert, der als junger Mann von den Nationalsozialisten in Osthofen inhaftiert wurde. „Die Zerrüttung der Rechtsordnung und damit auch des Zusammenlebens der Menschen im Dritten Reich hat Winfried Hassemer geprägt“, so Dreyer. Diese persönliche Erfahrung sei die Grundlage seines freiheitlich-liberalen Rechtsverständnisses gewesen. „Winfried Hassemer war ein beeindruckender Rechtswissenschaftler mit hervorragendem internationalen Ruf. Vor allem aber war er ein Mensch, dem die Freiheit in unserer demokratischen Gesellschaft das Wichtigste war“, sagte Dreyer.

Die Bundesrepublik Deutschland habe Hassemer viel zu verdanken. Ministerpräsidentin Dreyer: „Wir werden Winfried Hassemer ein ehrendes Andenken bewahren. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.“

Winfried Hassemer wurde 1940 im rheinhessischen Gau-Algesheim geboren. Von 1996 bis 2008 war er Richter am Bundesverfassungsgericht und gehörte dem Zweiten Senat an.

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