In dieser neuen, fachübergreifenden Einrichtung der JGU werden Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen und Sozialwissenschaftler zusammenarbeiten. Das DRZ Mainz widmet sich so auf innovative Art einer Frage von überregionaler Bedeutung. Es schließt eine wichtige Lücke in der deutschen Forschungslandschaft und ist europaweit das erste Zentrum dieser Art.
Wissenschaftsministerin Doris Ahnen hob hervor: „Das neue Zentrum wird in einem nicht nur wissenschaftlich, sondern auch gesellschaftlich und ökonomisch sehr bedeutsamen Bereich aktiv. Gerade in einer Zeit, in der das Tempo der technischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen sehr hoch ist und viele Menschen über zunehmenden Stress klagen, ist die Erforschung der Ursachen psychischer Erkrankungen und die Entwicklung präventiver Konzepte gegen solche Erkrankungen von besonderer Bedeutung. Zudem ist das neue Zentrum nicht nur ein herausragender Meilenstein in der weiteren Entwicklung der Lebenswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität, sondern es dient auch der weiteren Profilierung des Forschungsstandorts Mainz, die sich – auch mit Unterstützung durch die Forschungsinitiative des Landes – auf einem sehr guten Weg befindet.“
„Fachübergreifende Schwerpunktsetzung, gespeist aus der fachlichen Vielfalt einer Volluniversität, und ein klares Bekenntnis zur Exzellenz: Die interdisziplinäre Vernetzung kennzeichnet die Spitzenforschungsbereiche an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – wie im Fall des Deutschen Resilienz-Zentrums Mainz, das zur weiteren Schärfung des Forschungsprofils unserer Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb erheblich betragen wird“, erklärte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „Zudem wird das Deutsche Resilienz-Zentrum den Wissenstransfer aktueller Forschungserkenntnisse über konkrete Projekte und Maßnahmen in die Gesellschaft befördern und auf diese Weise zu einer neuen Qualität der Lebenssituation vieler Bürgerinnen und Bürger beitragen.“
„Das DRZ wird ein wichtiges Standbein unseres Forschungszentrums Translationale Neurowissenschaften werden“, betonte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. „Da es bisher keine etablierte Resilienzforschung in Deutschland gibt, ist dies ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal innerhalb unseres Forschungsprofils und wird zu einer großen nationalen wir internationalen Sichtbarkeit führen.“
Verstehen, Vorbeugen, Verändern: Diese drei Bereiche bilden das Kern-Profil des DRZ. „Wir wollen verstehen, welche Vorgänge im Gehirn Menschen dazu befähigen, sich gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress und belastenden Lebensereignissen zu schützen und wie diese Schutzmechanismen gezielt gefördert und verstärkt werden können. Diese Erkenntnisse zu nutzen, um psychischen Problemen vorzubeugen, stellt einen Paradigmenwechsel dar, denn bisher konzentriert sich die klinische Forschung in Psychologie und Psychiatrie vorwiegend auf die Erforschung von Krankheiten“, erläuterte Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und stellvertretender Sprecher des DRZ das Konzept des neuen Zentrums. „Die enge Verbindung der Forschung auf höchstem internationalen Niveau mit der unmittelbaren Umsetzung neuester Erkenntnisse in die klinische und gesellschaftliche Praxis in einer universitären Struktur soll den Umgang von Betroffenen mit Stress und psychischen Erkrankungen verändern und eine seriöse Anlaufstelle für Wissenschaftler, Kliniker, Journalisten, Entscheidungsträger in Gesellschaft und Politik sowie Betroffene zu Fragen von Stress und Resilienz bieten. Ziel des DRZ Mainz ist also nicht lediglich die Förderung von Forschung und Versorgung. Wir beabsichtigen darüber hinaus eine breite Wirkung in die Gesellschaft hinein.“
So würden beispielsweise im Zuge des Mainzer Resilienz Projekts (MARP) und der Gutenberg Brain Study (GBS) junge, gesunde Studienteilnehmer rekrutiert und über mehrere Jahre begleitet, um ihre psychische Gesundheit und Stressfaktoren, denen sie im Laufe der Jahre ausgesetzt sind, zu erfassen. Dadurch sollen Eigenschaften des Gehirns und geistige Fähigkeiten identifiziert werden, die wichtige Schutz-Mechanismen darstellen. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen effektive Präventionsprogramme entwickelt werden, die das individuelle Leid sowie ökonomische und soziale Kosten reduzieren.
|
Universität
Zentrum zur Resilienz-Forschung
Das Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat sich die Erforschung der Resilienz – eine Art „seelischer Widerstandskraft“ – zum Ziel gesetzt und alle Kompetenzen im Deutschen Resilienz-Zentrum Mainz (DRZ Mainz) gebündelt.
