„Gerade die Wahl der Ausbildung wird oft von veralteten Rollenmustern geprägt und führt zur Entscheidung für klassische Frauenberufe. Alle Mädchen und Frauen sollten aber ihre Chancen ergreifen und ihre tatsächlichen Potentiale entfalten können. Für mich ist es ein zentrales politisches Anliegen, sie dabei zu unterstützen“, sagte der Ministerpräsident bei einem Kinonachmittag, zu dem er gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk PLAN International, dem Frauennetzwerk Soroptimist International, Club Mainz, und der Landeszentrale für Politische Bildung eingeladen hatte.
Ausgesucht hatten sie einen Mutmach-Film für die jungen Gäste im CinéMayence in Mainz. „Mission Ulja Funk“ erzählt die Geschichte der 12-jährigen Ulja, die eine große Begeisterung für Astronomie hat. Das passt nicht in das Weltbild ihrer streng religiösen Familie, die die Wissenschaft aus ihrem Leben verbannen will. Daraufhin bricht das Mädchen aus der heimatlichen Enge aus, um den Aufprall eines Asteroiden mitzuerleben, den sie selbst entdeckt hat. Es ist der Beginn eines aufregenden Roadtrips. Die Regisseurin des vielfach ausgezeichneten Films, Barbara Kronenberg, war ebenfalls anwesend und diskutierte im Anschluss an den Film mit den Gästen, mit dem Ministerpräsidenten, der Vertreterin von PLAN International, Christine Reisinger und vom Frauennetzwerk Soroptimist, Susanne Becker.
„Maßnahmen wie Frauenquoten, die paritätische Besetzung von Gremien und Gleichstellungsmaßnahmen am Arbeitsplatz sind wichtig, um die Sichtbarkeit von Frauen zu erhöhen und um Vorbilder, also Role Models zu schaffen“, so der Ministerpräsident. Als weiteren Schwerpunkt der Landesregierung nannte er die MINT-Förderung von Mädchen und jungen Frauen, also die Förderung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „In diesen Bereichen sind Frauen in Studium und in Berufen noch immer deutlich weniger zu finden als Männer. Dabei sind das Zukunftsberufsfelder. Wir brauchen dort alle klugen Köpfe der Zukunft, wir brauchen dort noch viel mehr Frauen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Eines der erfolgreichsten rheinland-pfälzischen Programme sei das Ada-Lovelace-Programm, ein Mentoring für Mädchen im MINT-Bereich, das bereits seit 27 Jahren bestehe. Die 1815 geborene Ada Lovelace war die erste Programmiererin der Welt. „Der Internationale Weltmädchentag am 11. Oktober ist der richtige Tag, um Euch und Ihnen das Motto des Programms mit auf den Weg zu geben. ‚Was ich will, das kann ich‘. Glaubt an Euch und Eure Stärken. Haltet zusammen und geht entschlossen Euren Weg“, so der Ministerpräsident.