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Grenzüberschreitender Regiolis-TFR setzt nachhaltiges Zeichen für Europa

„Rheinland-Pfalz, die Region Grand Est und das Saarland werden ab Dezember 2024 den grenzüberschreitenden Schienenpersonennahverkehr in der Großregion konsequent verbessern. Ich freue mich sehr, dass wir heute den Prototypen des neuen grenzüberschreitend einsetzbaren Triebwagens, kurz Regiolis-TFR, präsentieren können. Er steht für unser entschlossenes Handeln in der Großregion und setzt ein nachhaltiges Zeichen für Europa“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einer Veranstaltung in Trier, zu der sie auch als Gipfelpräsidentin der Großregion eingeladen hatte.
Gruppenbild mit Ministerpräsidentin Malu dreyer vor dem Triebwagen "Régolis".
Gruppenbild mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor dem Triebwagen "Régolis".
Direktzüge zwischen Frankreich und Deutschland
Eine Übersicht der Direktzüge zwischen Frankreich und Deutschland ab Dezember 2024.
Malu Dreyer Regiolis-TFR
Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Führerstand des neuen Regiolis-TFR.
Ansprache von Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Ansprache von Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Bahn-Präsentation.

Der Präsident der Region Grand Est, Frank Leroy, begrüßte „die Fortschritte bei der Produktion von Zügen, die den deutsch-französischen Bahnverbindungen gewidmet sind, und die vorbildliche Partnerschaft zwischen der Region Grand Est und den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg, um mittelfristig die sieben bestehenden grenzüberschreitenden Strecken auszubauen, insbesondere, was die Großregion betrifft, zwischen Metz und Trier, Metz und Saarbrücken sowie Saarbrücken und Straßburg (über Sarreguemines)."

Die Serienproduktion dieses Fahrzeugs werde die Voraussetzung dafür schaffen, dass künftig Züge auf der Strecke zwischen Trier, Thionville und Metz im Zweistundentakt fahren können. Nach einem Übergangsfahrplan in den Jahren 2024/25, der derzeit geplant wird, soll der Zweistundentakt und dann – nach weiteren Umbauten in Thionville – eine stündliche Taktung folgen. „Als Gipfelpräsidentin der Großregion möchte ich noch einmal deutlich machen, wie sehr mir die grenzüberschreitende Mobilität am Herzen liegt. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für einen grenzüberschreitenden Klima­schutz, für die Förderung des grenzüberschreiten­den Arbeitsmarktes und der Beschäftigung als auch für die kulturelle und gesellschaftliche Annäherung. Wir unternehmen große Anstrengungen, um für die Bürger und Bürgerinnen neue umweltfreundliche Verkehrsangebote zu schaffen“, betonte die Ministerpräsidentin. Die neue Verbindung werde auf der Obermoselstrecke zusätzlich zu den heute schon zwischen Trier und Perl vorhandenen Verkehrsangeboten als Regionalexpress für große Attraktivität sorgen. „Wir wollen zum Umsteigen einladen. Neue Züge, die trotz unterschiedlicher Systeme grenzüberschreitend fahren können, schaffen mehr Möglichkeiten und bringen Europa den Menschen näher“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie dankte nochmals der Region Grand Est, die zwischen Perl und Thionville den eingestellten Personenverkehr auf der Schiene reaktivieren will. 

„Seit wir vor rund vier Jahren hier in Trier den Vertrag für die grenzüberschreitenden Direktzüge unterzeichnet haben, wurde gemeinsam mit unseren Partnern in Grand Est, im Saarland und in Baden-Württemberg alles weiterentwickelt; das Werk Reichshoffen hat derweil intensiv an der Fahrzeugherstellung gearbeitet“, so Werner Schreiner, Beauftragter der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Schreiner bedankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kolleginnen und Kollegen des Projekts, die einen Beitrag zur effizienten Umsetzung geleistet haben. „Wenn alle Details geklärt sind, folgt als nächster Schritt dieses Jahres die Serienproduktion und parallel die Feinabstimmung der Fahrpläne.“

An der Veranstaltung nahmen neben dem Präsidenten der Region Grand Est, Frank Leroy, auch die mit dem Projekt „Grenzüberschreitender Verkehr“ Beauftragte des Präsidenten der Region Grand Est, Evelyne Isinger, die saarländische Ministerin für Umweltschutz, Klimaschutz, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz, Petra Berg, sowie der luxemburgische Minister für die Großregion, Max Hahn, teil. Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord wurde durch seinen stellvertretenden Verbandsvorsteher Andreas Kruppert repräsentiert. Als Vertreter der kommunalen Gebietskörperschaften waren, neben dem Oberbürgermeister der Stadt Trier, Wolfram Leibe und dem Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf, zahlreiche Gäste aus Luxemburg und Lothringen anwesend.

„Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Schienenpersonennahverkehr ist eine in vielen Dimensionen herausfordernde Gemeinschaftsleistung, die sich allerdings auszahlt. Mit den neuen Verkehrsangeboten ergeben sich neue Impulse zur Weiterentwicklung auf der Schiene und im ÖPNV. Moderne Fahrzeuge, die grenzenlos in zwei verschiedenen Elektronetzen und auch auf nicht elektrifizierten Streckenteilen mit diesel-elektrischem Antrieb fahren, werden im Grenzraum eine neue Reise- und Ausflugsqualität vermitteln. Das Leuchtturmprojekt schafft mehr Grenz-Raum-Mobilität auf der Schiene und damit weniger Verkehr auf der Straße“, betonte die saarländische Umweltministerin Andrea Berg.

Der Prototyp des neuen grenzüberschreitenden Triebwagens wird in einer Stückzahl von 30 Fahrzeugen vom spanischen Fahrzeughersteller CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles), der in Reichshoffen im Elsass eine Niederlassung der Firma Alstom übernommen hat, produziert.

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