„Der Wettbewerb ist dabei ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, die kommunale Entwicklung durch kreative und zukunftsorientierte Ideen zu unterstützen und voranzutreiben. KIPKI hat viele Kommunen in Rheinland-Pfalz ermutigt, ihre Visionen und Projekte einzureichen, die einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung ihrer Regionen leisten“, so die Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin weiter.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat gemeinsam mit Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, im Rahmen einer Festveranstaltung im Spiegelsaal des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz die Gewinner des KIPKI-Wettbewerbs in den Wettbewerbsblöcken „Klimafreundliche Innenstädte der Zukunft“ und „Soziale und nachhaltige Orte in Kommunen“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb, der innovative Projektideen für mehr Klimaschutz in Kommunen fördert, zeichnet in den jeweiligen Kategorien herausragende Leuchtturmprojekte aus. Die Projektträger haben sich im Wettbewerb vor einer Fachjury aus Vertretern der Ministerien und der kommunalen Spitzenverbände durchgesetzt und können nun in der zweiten Stufe einen Förderantrag stellen.
„Auch wir als Landesregierung arbeiten kontinuierlich für ein klimaneutrales Leben. So beschleunigt Rheinland-Pfalz beispielsweise den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Unser erklärtes Ziel ist es, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Der Kampf für den Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Bürgern. Es braucht die konkrete Arbeit vor Ort, um Erfolge bei der Energiewende zu erreichen. Daher ist es uns als Landesregierung wichtig, dass die ländlichen Gebiete in Rheinland-Pfalz sich für die Zukunft als lebenswerte Orte aufstellen können. Dazu leisten die Preisträger mit ihren KIPKI-Projekten einen entscheidenden Beitrag“, freute sich die Ministerpräsidentin.
„Wirksamer Klimaschutz kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten – Wirtschaft, Kommunen und die gesamte Bevölkerung – an einem Strang ziehen“, so Ministerin Schmitt. Gerade um innovative Projekte zu gewinnen, sei es die richtige Entscheidung gewesen, die direkte Förderung durch einen Wettbewerb zu ergänzen. „Die ausgewählten Projekte zeigen, dass dieser Ansatz sehr erfolgreich war. Die Vorhaben versprechen zukunftsweisende Investitionen in unsere Innenstädte, Dorfzentren und Ortskerne – ganz im Sinne unseres Regierungsschwerpunktes 'Innenstädte der Zukunft'", so Schmitt. Der Wettbewerb sei bewusst auf die Gruppe der Unternehmen ausgeweitet worden, um die regionale Wirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette einzubeziehen.
Die erfolgreichen Projekte im Überblick:
Mobilität:
- Städteverbund Remagen, Andernach, Bad Breisig, Bad Hönnigen, Bendorf, Vallendar, Weißenthurm, Mülheim-Kärlich, Linz am Rhein und Sinzig: Kommunale Mobilitätsstationen „Mitten am Rhein“ – Ein regionales Netz von Mobilitätsstationen zur Förderung nachhaltiger, barrierefreier und klimafreundlicher Mobilität.
- Landkreis Bad Dürkheim: Ausbau von Verleihstationen für E-Lastenräder und E-Bikes – Einrichtung von Verleihstationen für E-Lastenräder und E-Bikes zur Schaffung einer umweltfreundlichen Alternative zum Auto.
Blau-Grüne Infrastruktur:
- Verbandsgemeinde Asbach: Grundschul-Oasen – Umgestaltung von Schulhöfen mit neuen Bepflanzungen und Sonnensegeln zur Reduzierung der Hitzebelastung und Förderung der Versickerung von Niederschlagswasser.
- Stadt Ludwigshafen am Rhein: Klimabewusste Aufwertung des Bürgerhofs – Entwicklung eines Begegnungs- und Veranstaltungsortes mit Kletterpflanzen, PV-Anlage und viel Grün.
- Verbandsgemeinde Rhein-Selz: Außenanlage Neues Hallenbad in Oppenheim – Naturnahe Gestaltung des Außengeländes mit Sickermulde, Streuobstbäumen, Wildblumenwiese und Wasserspielplatz.
- Städteverbund Worms und Ludwigshafen: Nachhaltige Innenstädte der Zukunft – Maßnahmen zur Reduzierung von urbanen Hitzeinseln und Klimawandelfolgeanpassung durch Schaffung von Grünflächen, Beschattungselementen und Trinkbrunnen.
- Ortsgemeinde Bellheim: Reaktivierung alter Grabensysteme – Wasserzuführung zur Förderung der Grundwasserneubildung und Sicherung des Waldbiotops.
- Ortsgemeinde Utscheid: Utscheid denkt jetzt (ans) Klima – Klimagerechte Gestaltung des Sportgeländes durch Regenwassermanagement.
- Ortsgemeinde Meinborn: Klimaresiliente Begrünung der Außenanlage – Umgestaltung des Mehrgenerationen- und Multifunktionsplatzes mit klimaresilienten Pflanzenarten.
- Ortsgemeinde Altrich: Entsiegelung und naturnahe Gestaltung des Dorfplatzes/ Schulhofes – Schaffung eines klimafreundlichen, öffentlich zugänglichen Platzes mit vielfältigen Aktionsbereichen.
- Ortsgemeinde Buchholz: SmartSun und pädagogisches Kochen – Installation von Sonnensegeln und Markisen sowie Pflanzung von Hecken und Bäumen zur Beschattung der Kitas.
- Ortsgemeinde Langenlonsheim: Schaffung eines Mehrgenerationenplatzes – Begrünung einer Freifläche mit ökologischen Wegebelag, Trinkwasserspender und Sitzmöbeln.
- Ortsgemeinde Edenkoben: Gestaltung eines klimagerechten Begegnungsraums – Entwicklung eines Dorfplatzes mit Fassaden- und Dachbegrünung und klimaresilienten Pflanzen.
- Ortsgemeinde Weinolsheim: Beschattungseinrichtung mit naturnaher Gestaltung – Ökologische Umgestaltung des Außengeländes der Kita mit Sonnenschutzglas und klimaresilienten Pflanzen.
Einsatz erneuerbarer Energien:
- Verbandsgemeinde Leinigerland: Klimaprojekte Freibad Hettenleidelheim – Installation einer PV-Anlage mit Energiespeicher und Wärmepumpen zur weitgehenden Energieautarkie des Freibades.
- Arnshöfen: Power-Dorfgemeinschaftshaus – Schaffung eines energieautarken Dorfgemeinschaftshauses mit Dachflächenphotovoltaik und E-Ladesäule.
- Stadt Unkel: Der Bürgerpark in Unkel – Energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses mit Wärmepumpe, Solarthermie-Anlage und Dachbegrünung.
- Ortsgemeinde Otterstadt: Erneuerbare Energien Netz – Installation einer PV-Anlage mit Batteriespeicher und Bilanzkreismodell für kommunale Liegenschaften.
- Ortsgemeinde Kirschweiler: Nachhaltige Wärmenutzung und Energieeffizienzsteigerung – Energetische Sanierung der Mehrzweckhalle mit Wärmepumpen und PV-Anlage.
- Ortsgemeinde Windhagen: SunCare Projekt – Energetische Sanierung der Kita mit Wärmeschutzverglasung, PV-Anlage und Sonnenschutzmaßnahmen.
- Stadt Oppenheim: Energetische Sanierung Emondshalle – Modernisierung der denkmalgeschützten Emondshalle mit Wärmepumpen-Hybridheizung und PV-Anlage.
- Ortsgemeinde Rülzheim, Leimersheim und Jockgrim: Klimaneutral bewirtschaftete Sportplätze – Nachhaltige Umgestaltung der Sportplätze mit LED-Beleuchtung, ökologischer Aufwertung und moderner Pumptechnik.
Hintergrund KIPKI:
Die Landesregierung unterstützt die Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) mit einem Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro. Ohne finanziellen Eigenanteil können die Kommunen aus einem Maßnahmenkatalog auswählen, was sie vor Ort umsetzen möchten. Dafür erhalten die Kommunen eine Pauschale von rund 44 Euro pro Einwohner. Die direkte Förderung der Kommunen wird ergänzt durch ein wettbewerbliches Verfahren zur Förderung besonders innovativer Leuchtturmprojekte, an dem sich auch Unternehmen beteiligen können.
Weitere Informationen sind auf der KIPKI-Webseite zu finden.