„Die LIGA ist seit Jahrzehnten ein verlässlicher und solidarischer Partner der Landesregierung. Ohne die Freie Wohlfahrtspflege wäre unser Sozialstaat in Rheinland-Pfalz nicht denkbar. Sie reicht von der Kinder- und Jugendhilfe über die Pflege und die Obdachlosenhilfe bis hin zur Integration und hält damit unsere Gesellschaft im Innersten zusammen. Gerade in Zeiten steigender Sozialausgaben, wachsender Armut und eines spürbaren Fachkräftemangels brauchen wir diesen Schulterschluss mehr denn je. Unser gemeinsames Ziel ist es, die soziale Infrastruktur auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen zu sichern und weiterzuentwickeln, damit alle Menschen in Rheinland-Pfalz die Unterstützung erhalten, die sie brauchen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer zu Beginn des Gesprächs.
Familienministerin Katharina Binz betonte: „Die LIGA leistet einen entscheidenden Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in Rheinland-Pfalz und ist für die Landesregierung eine wichtige und verlässliche Partnerin. Die Mitglieder der LIGA und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich Tag für Tag in den unterschiedlichsten sozialen Bereichen für das Gemeinwohl. Zahlreiche Frauenunterstützungseinrichtungen wie Frauenhäuser oder Interventionsstellen befinden sich in der Trägerschaft von LIGA-Mitgliedsverbänden. Sie stärken Frauen darin, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und sichere Räume zu finden. Auch in vielen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe können wir auf die Kompetenz und Erfahrung der Mitarbeitenden der LIGA-Mitglieder bauen, die Familien entlasten und Kindern Chancen eröffnen. Die landesgeförderten Migrationsfachdienste unterstützen zugewanderte Menschen im Alltag und machen deren Ankommen in unserer Gesellschaft leichter. Das Engagement der Mitgliedsverbände der LIGA und ihrer Mitarbeitenden ist eine der tragenden Säulen unserer demokratischen Gesellschaft und verdient unsere höchste Wertschätzung.“
„Eine starke Wohlfahrtspflege ist auch ein entscheidender Standortfaktor. Rheinland-Pfalz braucht eine soziale Infrastruktur, auf die sich Familien, Beschäftigte und Betriebe gleichermaßen verlassen können. Wenn Betreuung, Beratung und Unterstützungsangebote verlässlich funktionieren, schafft das Stabilität – und es ermöglicht Fachkräften überhaupt erst, in den Beruf einzusteigen, dort zu bleiben oder sich weiterzuentwickeln. Der enge Austausch mit der LIGA zeigt uns sehr klar, wo die Bedarfe liegen und welche strukturellen Herausforderungen sich abzeichnen“, ergänzte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und führte weiter aus: „Als Landesregierung ist es uns ein Anliegen, wirtschaftliche und soziale Stärke zusammenzudenken. Nur wenn soziale Dienste verlässlich arbeiten können, bleibt Rheinland-Pfalz ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit der Freien Wohlfahrtspflege für uns ein wesentlicher Baustein, um den Standort auch in Zeiten des Wandels stabil und zukunftsfest auszurichten.“
„Der Sozialstaat ist keine Sparreserve, sondern die Grundlage unserer inneren und äußeren Sicherheit. Wenn wir Milliarden für innere und äußere Sicherheit mobilisieren können, dürfen Kitas, Pflege, Beratung und bezahlbares Wohnen nicht auf Verschleiß gefahren werden. Wir erwarten, dass soziale Infrastruktur in Rheinland-Pfalz so verlässlich geplant und finanziert wird wie zukünftig Straßen, Schulen und digitale Netze durch das Sondervermögen. Nur wenn wir Armut wirksam bekämpfen, soziale Dienste auskömmlich finanzieren und Bürokratie abbauen, bleibt unser Land ein Ort, an dem alle Menschen spüren: Ich bin Teil dieses Landes und dieser Demokratie“, so der Vorsitzende der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz, Albrecht Bähr.
Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Ministerratssitzung lag dabei auf der Fachkräftesicherung in den sozialen Berufen: Ausbildung, Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung, aber auch die Integration ausländischer Fachkräfte und Möglichkeiten des Quereinstiegs wurden als zentrale Bausteine herausgestellt, um die Qualität und Kontinuität der sozialen Angebote langfristig zu gewährleisten.
Zugleich hoben Landesregierung und LIGA die Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor und betonten die Bedeutung eines handlungsfähigen und zukunftsfesten Sozitalstaats. Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und im Rahmen der Kampagne „Orange the World“ unterstrichen die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner die Notwendigkeit, Schutz- und Beratungsstrukturen für Betroffene weiter zu stärken und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Deutlich wurde: Nur im engen Schulterschluss von Politik, Freier Wohlfahrtspflege, Kommunen und Zivilgesellschaft lässt sich der Sozialstaat so weiterentwickeln, dass er den aktuellen Krisen und Transformationsprozessen standhält und Rheinland-Pfalz ein solidarisches und gerechtes Land bleibt.
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