„Die Gründung des Helmholtz-Instituts Mainz ist die erste institutionelle Kooperation einer rheinland-pfälzischen Hochschule mit der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die Entscheidung für Mainz ist ein deutliches Signal für das Potenzial und die Attraktivität der Johannes Gutenberg-Universität und eine Bestätigung für die Nachhaltigkeit der Investitionen, die das Land in den Naturwissenschaften z.B. mit dem Elektronenbeschleuniger MAMI des Instituts für Kernphysik oder dem Leichtwasserforschungsreaktor TRIGA des Instituts für Kernchemie sowie der Forschungsinitiative getätigt hat“, betont Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.
"Erstmals gründen ein Helmholtz- Zentrum und eine Universität ein gemeinsames Institut", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Andreas Storm, bei der Unterzeichnung einer Erklärung. In der Helmholtz-Gemeinschaft sind bundesweit 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren zusammengeschlossen.
Die Wissenschaftler der Einrichtung in Mainz sollen unter anderem an der Struktur, Symmetrie und Stabilität von Materie und Antimaterie forschen. Grundlage ist die bestehende Zusammenarbeit zwischen der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität und dem GSI-Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft in Darmstadt. "Damit werden die Forschungskapazitäten beider Partner gebündelt und die Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses auf eine herausragende Ausbildung dauerhaft gesteigert", sagte Storm.
Der Bundestag habe angeregt, dass die Helmholtz-Gemeinschaft ihre Arbeit auf alle Länder ausdehne. "Diese Idee haben wir gerne aufgegriffen", sagte der Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek. Dabei könne die Kooperation mit Universitäten dort ausgebaut werden, wo es gemeinsame Ziele und wissenschaftliche Stärken gibt. Neben Mainz sind Institute in Thüringen und im Saarland geplant.
Das Mainzer Institut wird zum einen Teil von Bund und Land finanziert, wobei der Bund 90 Prozent und das Land 10 Prozent der laufenden Kosten tragen. Die Uni bringt technische Infrastruktur sowie wissenschaftliches und technisches Personal mit ein. Zunächst arbeiten die Forscher in Räumen auf dem Campus, später soll es einen Neubau in der Nähe der Institute für Kernphysik und Kernchemie geben. Dafür hat das Land bereits bis zu 20 Millionen Euro zugesagt.