| Verleihung des LVO

Landesverdienstorden: Rheinland-Pfalz ist stark und solidarisch, weil Menschen zupacken und zugewandt sind

„Unser Land Rheinland-Pfalz ist so stark und solidarisch, weil es auf die Kraft von Macherinnen und Machern bauen kann. Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland‑Pfälzer wissen, wie man anpackt. Heute zeichnen wir elf Menschen mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz aus, die unser Land in besonderer Weise stärken und voranbringen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer anlässlich der Ordensverleihung im Festsaal der Staatskanzlei in Mainz.
Verleihung des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz
Die Holocaust-Überlebende Henriette Kretz engagiert sich für die Zeitzeugen-Arbeit und Erinnerungskultur.

„Der Landesverdienstorden ist ein Zeichen der Wertschätzung und Würdigung für ihr Tun und Wirken, das Rheinland-Pfalz stark macht. Zugleich ist diese Verleihung auch ein Moment der Ermutigung, sich weiter für unser Bundesland einzusetzen. Ihre Erfahrungen, ihre Verdienste und ihre Geschichten ermutigen, kluge Ideen voranzutreiben, Brücken zu bauen und Gutes für Rheinland-Pfalz zu tun“, so der Ministerpräsident weiter. 

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Mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland‑Pfalz geleistet haben. Um die Bedeutung zu unterstreichen, ist die Zahl der Ordensträgerinnen und Ordensträger auf insgesamt 800 begrenzt.

Mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet wurden:

Marita Frieden, Bad Kreuznach

Marita Frieden engagierte sich seit Jahren als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Landfrauenverbände Rheinland-Pfalz, später als Vorsitzende der Landfrauen Rheinland-Pfalz. Dabei ist ihr Schwerpunkt die Stärkung der Geburtshilfe und die allgemeine Förderung von Frauen im ländlichen Raum. Die Landfrauenverbände starteten unter anderem in Kooperation mit der Landesregierung die Initiative „Kommunalpolitik braucht Frauen“ oder unterstützen bei der Fluthilfe im Ahrtal durch die Initiative „Landfrauen pflanzen Zukunft“ mit Pflanzaktionen vor Ort.

Joachim Gerke, Wittlich

Joachim Gerke hat sich nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 als Krisenmanager eingebracht und sich sehr für den Wiederaufbau engagiert. Dabei hat er sich weit über alle Maßen seiner beamtenrechtlichen Pflicht zum Wohle des Landes und der betroffenen Menschen eingebracht. Zusätzlich ist Joachim Gerke seit drei Jahrzehnten durch verschiedene Ämter kommunalpolitisch aktiv.

Jutta Hager, Nieder-Hilbersheim

Jutta Hager wird aufgrund ihres herausragenden Verdienstes im Bereich der Integration ausgezeichnet. Sie engagiert sich mit ihrem Verein „ZMO Mainz e.V., Kultur – Secondhand - Soziales“ in der Migrations- und Integrationsarbeit und hat neben der Einrichtung eines Second-Hand-Angebots ein umfassendes Integrationskonzept mit sozialer Hilfestellung und regelmäßigen kulturellen Angeboten entwickelt. 

Klaus Kaiser, Bad Sobernheim

Klaus Kaiser setzte sich jahrzehntelang als Revierleiter im Forstamt Soonwald für naturnahen Waldbau, klimastabile Mischwälder, Artenvielfalt und konsequentes Wildtiermanagement ein. Zusätzlich ist er vielfältig aktiv in Aus- und Fortbildung des forstlichen und jagdlichen Nachwuchses. Seit 2005 engagiert er sich als stellvertretender Vorsitzender des Ökologischen Jagdverbandes Rheinland-Pfalz. Nebenberuflich bot er regelmäßig Führungen und Exkursionen im Naturpark Soonwald an.

Wilhelmina Katzschmann, Mannheim

Wilhelmina Katzschmann setzt sich seit vielen Jahren als Vorstandsmitglied und seit 2010 als Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz für die Belange des Ingenieurwesens ein und bekleidet vielfältige Positionen in verschiedenen Gremien, unter anderem als Gesellschafterin des Bauforums Rheinland-Pfalz, als Beisitzerin der Vergabekammer Rheinland-Pfalz oder als Beiratsmitglied der Klimaschutzagentur der Stadt Mannheim.

Henriette Kretz, Antwerpen

Die inzwischen über 90-jährige Holocaust-Überlebende Henriette Kretz engagiert sich für die Zeitzeugenarbeit und Erinnerungskultur. Durch regelmäßige Vorträge und ihre Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen hat sie einen bedeutenden Beitrag zur pädagogischen Arbeit in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus geleistet. In Zusammenarbeit mit Autor Reiner Engelmann hat sie das Buch „Hass und Versöhnung. Ein ehemaliger Neonazi und eine Holocaust-Überlebende begegnen sich“ in Mainz vorgestellt. Im Anschluss entstand eine Dokumentation über diese Geschichte.

Dr. Christian Lang, Bechtheim

Dr. Christian Lang engagiert sich stark für die Landwirtschaft und die regionale Entwicklung in Rheinland-Pfalz. Seit 2009 leitet er mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Zuckerrübenbau. Dabei entdeckte er unter anderem die „Bakteriellen Kartoffelknollen-Welke“ und die „Gemüsewelke“. 

Ruth Ratter, Deidesheim 

Ruth Ratter setzt sich als Vorsitzende des Freundeskreises Givat Haviva Deutschland e.V. besonders für Demokratie- und Friedensarbeit ein. Zudem engagiert sie sich seit vielen Jahren in verschiedenen Vereinen für Kultur- und Gedenkarbeit. Für die Grünen wurde sie 2011 in den 16. rheinland-pfälzischen Landtag gewählt.

Prof. Dr. Burkhard Schappert, Meisenheim

Prof. Dr. Burkhard Schappert engagiert sich für Gesundheit, Entwicklungszusammenarbeit und Sportinklusion. Er ist stark in der AIDS-Hilfe engagiert und war in mehreren Ländern an humanitären Einsätzen beteiligt. Als Präsident der Special Olympics Rheinland-Pfalz (SORLP) setzt er sich seit vielen Jahren für die Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ein.

Dr. Claudia Tamm, Koblenz

Dr. Claudia Tamm setzt sich mit ihrem Verein MediNetz Koblenz e.V. dafür ein, die gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung etwa Migranten und Obdachlosen zu gewährleisten. Als Mitglied beim DRK Kreisverband Koblenz e.V. engagiert sie sich seit vielen Jahren u.a. im Sanitätsdienst, der Betreuung von Flüchtlingsunterkünften und war an mehreren Hilfstransporten beteiligt.

Stefan Weber, Königswinter

Stefan Weber hat als Kommandeur des Landeskommandos Krisen mit Fach-, Führungs- und Kommunikationskompetenz bewältigt. Während der Corona-Pandemie unterstützte das Landeskommando Teststationen, Pflegeeinrichtungen sowie Impfzentren. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal koordinierte er vom ersten Tag an die Bundeswehreinsätze vor Ort. Die neuen sicherheitspolitischen Gegebenheiten durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben strukturelle Anpassungen erforderlich gemacht, die er vorantrieb. 

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