| 48. Carl-Zuckmayer-Medaille

Ministerpräsident Alexander Schweitzer zeichnet Maria Schrader für ihre Verdienste um die deutsche Sprache aus

Die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Maria Schrader erhält die 48. Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort wird Ministerpräsident Alexander Schweitzer die vielseitige Künstlerin am 18. Januar 2025 im Rahmen einer Feierstunde im Staatstheater Mainz auszeichnen.
Maria Schrader wird am 18. Januar 2025 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet.

„Filme von und mit Maria Schrader zeichnen sich durch ihren besonderen Blick auf wichtige gesellschaftliche Themen aus. Ihre Werke sind sehr feinfühlig und begeistern mit ihrer Authentizität ein breites Publikum, wie zum Beispiel die wunderbare Komödie ‚Ich bin dein Mensch‘. Wahrhaftigkeit ist Maria Schrader wichtiger als das glamouröse Showbiz. Dass man damit auch international erfolgreich sein kann, stellte sie sowohl als Schauspielerin wie auch mit ihren Filmproduktionen unter Beweis. Wie Carl Zuckmayer gelingt es ihr, mit der Kraft der Sprache die Vielschichtigkeit des Menschseins in den Mittelpunkt zu stellen“, begründete der Ministerpräsident seine Entscheidung, die er nach Vorschlägen einer hochkarätig besetzten Fachkommission unter der Leitung von Kulturministerin Katharina Binz getroffen hat.

Mit ihrem erfolgreichen Werk „Vor der Morgenröte“ verfilmte sie beispielsweise die Exiljahre des jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig und präsentierte die psychologische Studie eines Mannes, dessen humanistisches Weltbild von den politischen Ereignissen eingeholt wird. „Die Herausforderungen, vor denen auch Carl Zuckmayer gestanden und die er immer wieder literarisch aufbereitet hat, sind in ihrem Film auf bewegende Weise erfahrbar. Maria Schrader nimmt ihre Zuschauerinnen und Zuschauer auf außergewöhnliche filmische Reisen mit. Ich freue mich sehr darauf, sie am 18. Januar 2025 mit der renommiertesten rheinland-pfälzischen Kulturauszeichnung zu ehren“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

Maria Schrader, geboren 1965 in Hannover, entdeckte früh ihre Leidenschaft für die Schauspielerei und gab bereits mit 16 Jahren ihr Bühnendebüt am Hannoverschen Theater. Nach der Ausbildung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien zog es sie in nach Berlin. Für ihre ersten Filmrollen schrieb sie die Drehbücher, führte Co-Regie und wurde mehrfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Mit dem Erfolgsfilm „Aimee und Jaguar“ erhielt sie den silbernen Bären der Berlinale und internationale Bekanntheit. Der Durchbruch als Regisseurin gelang ihr mit dem Film „Vor der Morgenröte“, gefolgt von der Netflix-Serie „Unorthodox“, für die sie als erste Deutsche mit dem Primetime Emmy für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Ihre melancholische Roboterliebe „Ich bin dein Mensch“ erreichte die Oscar-Shortlist für den besten ausländischen Film 2021. Zuletzt drehte Maria Schrader den Hollywoodfilm „She Said“‘ über die beiden Journalistinnen der New York Times, die den Machtmissbrauch des Filmproduzenten Harvey Weinstein veröffentlichten und damit der #metoo-Bewegung zu globaler Aufmerksamkeit verhalfen. 

Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille erinnert das Land Rheinland-Pfalz an den großen rheinhessischen Dramatiker. Sie wird seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Zuckmayers, an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Verdienste werden mit einer individuell gestalteten Kulturveranstaltung im Staatstheater Mainz gewürdigt. Zu dem Preis gehört eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30‑Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020), Nora Gomringer (2021), Rafik Schami (2022), Nino Haratischwili (2023), Matthias Brandt (2024).

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