Sie dankte allen Institutionen, Initiativen sowie Bürgern und Bürgerinnen, die sich für eine lebendige Erinnerungskultur engagieren oder Gedenkveranstaltungen organisieren. Die Ministerpräsidentin rief dazu auf, Gedenkstätten oder Ausstellungen zu besuchen, mit Hinterbliebenen zu sprechen und das eigene Umfeld zu bewegen, sich mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten zu beschäftigen. „Nur, wenn wir uns mit unserer Vergangenheit beschäftigen, können wir unsere heutige Verantwortung ganz klar erkennen. Deshalb muss die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus für immer ein Teil der deutschen Identität bleiben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Demokratiefeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Hass auf Minderheiten zeigten aktuell ihre besonders hässliche Fratze. Erschreckender Höhepunkt seien die öffentlich gewordenen Vertreibungspläne der Rechtsextremisten, die Menschen im Namen ihrer völkischen Ideologie entrechten wollen. „Niemand kann sagen, dass er das nicht gewusst habe. Es liegt alles offen da. Wir alle sind in der Verantwortung, etwas gegen das Erstarken der Rechtextremisten zu tun“, so die Ministerpräsidentin. Sie sei den hunderttausenden Menschen sehr dankbar, die in diesen Tagen überall in Deutschland auf die Straße gehen, um für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten, und damit ein wichtiges Zeichen setzten. Jetzt gehe es darum, dass die große Mehrheit ihre laute Stimme auch weiterhin in den Alltag und das persönliche Umfeld trage.
„In unserem Land sind alle Menschen gleich. Es gibt keine Bürger und Bürgerinnen erster und zweiter Klasse. Das Grundgesetz manifestiert dieses Gebot gleich zu Beginn in Artikel 3. Wer das in Frage stellt, hat aus der Geschichte nichts gelernt“, sagte die Ministerpräsidentin.