Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen bekämpfen wir entschieden. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das ist eine alarmierende Zahl. Deswegen stellt sich meine Landesregierung diesem nach wie vor drängenden Problem entschieden entgegen und dazu gehört auch, Aufmerksamkeit dafür zu schaffen. Neben der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung der Täter ist Hilfe und Schutz für die Opfer von großer Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass wir das große Ziel eines bedarfs- und flächendeckenden Hilfeangebotes in Rheinland-Pfalz mit der erstmals zugesagten finanziellen Unterstützung durch den Bund erreichen können. In Umsetzung der Istanbul-Konvention haben wir gemeinsam mit den anderen Ressorts der Landesregierung bereits den weiteren ‚Fahrplan‘ für den Ausbau des Hilfesystems festgelegt. Auf dieser Basis wollen wir im Kampf gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern zügig vorankommen.“
Frauenministerin Katharina Binz ergänzt: „Allein in Rheinland-Pfalz wurden im letzten Jahr rund 13.500 Fälle häuslicher Gewalt und davon 8.941 Fälle von Partnerschaftsgewalt angezeigt. Die Dunkelziffer liegt jedoch um ein Vielfaches höher. Frauen und Mädchen müssen Gehör finden und die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Denn es ist unsere gemeinsame Verantwortung als Landesregierung und Gesellschaft, Betroffenen beizustehen – nicht nur am 25. November, sondern jeden Tag. Rheinland-Pfalz baut seit Jahren die Zahl der Frauenhausplätze kontinuierlich aus, um gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern sicheren Schutz und verlässliche Unterstützung zu bieten. Unser Ziel ist eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung in allen Regionen des Landes. Aktuell befindet sich das 20. Frauenhaus im Kreis Neuwied in Umsetzung. Zudem sind wir mit unserem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen hervorragend aufgestellt, um das Unterstützungsnetzwerk auf dieser Basis auszubauen und weiterzuentwickeln.“
Betroffene Frauen und ihre Kinder finden in Rheinland-Pfalz ein breites und gut vernetztes Hilfesystem: 19 Frauenhäuser mit angeschlossenen Fachberatungsstellen für gewaltbetroffene Frauen, 14 Frauennotrufe und 18 Interventionsstellen stehen landesweit zur Verfügung. Im Zuge der Umsetzung der Istanbul-Konvention und des im Januar verabschiedeten Gewalthilfegesetzes wird dieses System weiter gestärkt. Das Gewalthilfegesetz garantiert gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen künftig einen Rechtsanspruch auf den notwendigen Schutz und die notwendige Beratung. Zudem beteiligt sich der Bund erstmals an der Finanzierung.
Mit der Broschüre „Gewalt – und jetzt?“ stellt das Frauenministerium gewaltbetroffenen Frauen einen Wegweiser ins Hilfesystem zur Verfügung. Die Broschüre bündelt die Hilfeangebote, die in Rheinland-Pfalz bestehen. Über QR-Codes können die betroffenen Frauen weitergehende Informationen zu den einzelnen Angeboten aufrufen. Die Infobroschüre „Gewalt – und jetzt?“ kann hier kostenlos bestellt und auch heruntergeladen werden: https://mffki.rlp.de/service/publikationen.
