„Davon hängt auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte ab. Die EU setzt bei der Versorgung der Industrie mit Wasserstoff auch auf Projekte zur verbrauchsnahen Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyse. „Rheinland-Pfalz ist beim Aufbau der regionalen Wasserstoff-Wirtschaft bereits sehr aktiv mit unseren von der EU geförderten ‚International Project of European Interest‘ (IPCEI) wie ‚Hy4Chem‘ der BASF SE mit seinem Elektrolyseurzur H2-Erzeugung und –Verwendung in der Chemieindustrie, ‚GenH2‘ für Brennstoffzellentechnologie im Nutzfahrzeugbereich bei Daimler Truck in Wörth und die geplante Batteriezellfabrik in Kaiserslautern“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Rheinland-Pfalz fördere zudem die regionale Wasserstoffwirtschaft mit fünf sogenannten Hy-Land-Projekten.
„Beide Länder benötigen aber zusätzlich eine schnelle und vollständige Anbindung an das deutsche bzw. europäische Wasserstoffnetz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mitentscheidend für einen Markthochlauf sei zusätzlich Importkapazitäten, verbunden mit entsprechenden Transportkapazitäten, zu erhöhen. Die BeNeLux-Staaten verfügten über Großhäfen (Rotterdam, Antwerpen-Brügge), welche bereits jetzt als Energy-Hubs für Europa dienten und für die Wasserstoff-Transformation herangezogen werden könnten. „Im vergangenen Jahr war ich dort, um die Optionen für Rheinland-Pfalz auszuloten“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Studien gehen davon aus, dass diese Häfen im Jahr 2030 perspektivisch circa 67 Prozent der europäischen Importkapazitäten bereitstellen.
„Das Potenzial von Wasserstoff haben wir für unsere Region früh erkannt und nach möglichen Synergien für beide Länder gesucht. Wir wollen an einem Strang ziehen, um den zielgerichteten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft auch auf europäischer Eben zu beschleunigen“, sagte Rehlinger bei der anschließenden Veranstaltung, zu der die Ministerpräsidentinnen Experten aus der Stahlbranche sowie der Energiewirtschaft geladen hatten. „Nur, wenn uns der Ausbau des Marktes und der Infrastruktur gelingt, kann Wasserstoff wettbewerbsfähig werden. Dazu braucht es die politische Unterstützung auf deutscher, ebenso wie auf europäischer Ebene.“
Gäste der Veranstaltung waren neben dem CEO der Stahl Holding Saar (SHS), Stefan Rauber, auch der CEO von Creos Deutschland, Frank Gawantka, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende des belgischen Energieversorgers Fluxys, Arno Büx und Dr. Uwe Liebelt, President der European Verbund Sites von BASF. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe.
Im Anschluss an die Wasserstoffveranstaltung trafen sich Anke Rehlinger und Malu Dreyer mit ihren Kabinetten mit EU-Kommissar Nicolas Schmit sowie EU-Botschafter Michael Clauß, um „insbesondere über die Ausgestaltung von Prüfverfahren ebenso wie die Ausgestaltung des europäischen Wasserstoffnetzes und die Rolle der Europäischen Kommission zu sprechen,“ so die Ministerpräsidentinnen.
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