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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht zum Jahrestag Altenahr und Dernau – Wir vergessen die Menschen im Ahrtal nicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zum Jahrestag der Flutkatastrophe ins Ahrtal gekommen und hat sich mit Betroffenen, Helferinnen und Helfern und Kommunalpolitikern getroffen. Der Bundespräsident sagte: „Ich habe bei meinem letzten Besuch im Ahrtal versprochen: ‚Wir werden Euch nicht vergessen‘. Auch deshalb bin ich heute hier, dieses Versprechen einzuhalten, zu sehen, was ist vorangekommen, wo fehlt es noch und Danke zu sagen, Danke all denjenigen, die sich eingesetzt haben, damit aufgeräumt wird, damit Häuser wiederaufgebaut werden, damit Menschen ihre Existenz wiederfinden.“
Weinlokal WEiNECK
Weinlokal WEiNECK
Schreinerei Rönnefarth
Schreinerei Rönnefarth
Weingut Meyer-Näkel
Weingut Meyer-Näkel

Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte er in Altenahr das wiederaufgebaute Weinlokal „WEiNECK und in Dernau die Schreinerei Rönnefahrt sowie das Weingut Meyer-Näkel. Im Gespräch mit Betroffenen brachte der Bundespräsident sein Mitgefühl für die Opfer der Katastrophe zum Ausdruck und zeigte seine Solidarität beim Wiederaufbau.

„Ich bin dem Bundespräsidenten für seinen erneuten Besuch im Ahrtal sehr dankbar. Gerade zum Jahrestag müssen die Menschen vor Ort wissen, dass sie nicht alleine sind und die Verantwortlichen in Bund und Land beim Wiederaufbau auch weiterhin an ihrer Seite stehen. Wir trauern mit den Angehörigen um die Opfer und denken an alle Betroffenen, deren Lebenswerke von den Wassermassen weggerissen wurden und die jeden Tag dafür arbeiten, dass das Ahrtal wiederaufgebaut wird. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen gemeinsam die Riesenaufgabe Wiederaufbau schaffen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

In Altenahr traf der Bundespräsident zunächst Wilfried Laufer, der beim Staatsakt zum Gedenken auf dem Nürburgring am 2. September vergangenen Jahres als trauernder Angehöriger gesprochen hatte. Gemeinsam mit seinem Vater betrieb er das Weinlokal WEiNECKDer Vater starb in der Flutnacht, das Weinlokal wurde komplett zerstört. Ein Jahr nach der Flutkatastrophe eröffnet er nun mit seiner Frau die neue Weinlounge und Pension „WEiNECK“. Nach einer kurzen Besichtigung des neuen Schankraumes sprachen der Bundespräsident und die Ministerpräsidentin auf der Terrasse mit Mitgliedern des Helferstabes, Vertretern der Kirche und der Ärzteschaft sowie den Bürgermeistern und Landrätin Cornelia Weigand.

In Dernau verlor die Schreinerei Rönnefarth bei der Flutkatastrophe nahezu ihr komplettes Inventar. Schon bei seinem letzten Besuch im Oktober traf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Geschäftsführer der Schreinerei vor Ort. Seitdem ist hier von der Flut kaum noch etwas zu sehen: Mit seinem motivierten Team konnte Maik Rönnefahrt den Betrieb in beeindruckender Geschwindigkeit bereits im November 2021 wiederaufnehmen. Die hochmoderne Schreinerei kann sich seitdem energetisch nahezu autark versorgen und spielt bei den Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal, insbesondere für Privathaushalte, eine wichtige Rolle. Bei einem Betriebsrundgang konnten sich der Bundespräsident und Ministerpräsidentin Malu Dreyer einen Eindruck von der aktuellen Situation der Schreinerei machen.

Ebenfalls in Dernau stand anschließend ein Besuch in der Weinkellerei des renommierten Weingutes Meyer-Näkel auf dem Programm. Abgesehen von einigen Weinlagen im Tal wurde auch hier durch die Flut nahezu der gesamte Betrieb zerstört. Die Produktion, das Barrique- und Tanklager, die Maschinenhalle mit Traktoren und Weinbaumaschinen und das Flaschenlager wurden von einer sechs Meter hohen Flutwelle erfasst und weggespült. Trotzdem konnte dank der großen Hilfsbereitschaft und zahlreicher Sachspenden aus dem In- und Ausland die Ernte im letzten Herbst eingefahren und der Betrieb wiederaufgenommen werden. Die beiden Winzerinnen Dörte und Meike Näkel stehen aktuell vor der Entscheidung, ob sie den Betrieb am ursprünglichen oder an einem neuen Standort weiterführen.

„Gemeinsam bauen wir das Ahrtal wieder auf. Dazu braucht es die gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Land, den betroffenen Kommunen und natürlich auch den Menschen vor Ort. Wir brauchen einander“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Auch, wenn es angesichts der großen Zerstörungen noch ungemein viel zu tun gibt, sind die Fortschritte beachtlich. Es beeindruckt mich zutiefst, was die Menschen hier leisten und wie sie Zusammenhalt leben.“

Im Anschluss an seinen Besuch im Ahrtal reist der Bundespräsident weiter nach Euskirchen, um dort an einem Gedenkgottesdienst für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen teilzunehmen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz am zentralen Gedenken für die rheinland-pfälzischen Opfer der Flutkatastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler teilnehmen.

Fotos des Besuchs finden Sie in unserer Flickr-Galerie

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