Die Landesregierung habe den Aufbau des Traumahilfezentrums mitbegleitet und werde die Arbeit zunächst für drei Jahre mit einer Summe von über 766.000 Euro finanzieren. Den entsprechenden Förderbescheid überreichte die Ministerpräsidentin an die Leiterin des Traumahilfezentrums Dr. Katharina Scharping. Außerdem erhielt die Dr. von Ehrenwall’sche Klinik, die selbst von der Flutkatastrophe stark betroffen ist, für den Weiteraufbau weitere Bewilligungsbescheide in Höhe von rund 600.000 Euro.
„Viele tausende Menschen haben im Ahrtal Todesangst durchstehen müssen. Viele haben Angehörige, Freunde oder Nachbarn verloren, oder ihr Zuhause. Mit ihren traumatischen Erlebnissen lassen wir die Menschen nicht alleine. Die psychosoziale Versorgung war deshalb von Anfang an ein Thema, um dass sich die Landesregierung gemeinsam mit ganz vielen Partnern und Partnerinnen kümmert“, so die Ministerpräsidentin.
Sie dankte neben den Vertretern und Vertreterinnen der beiden Kliniken den Ärzten, Psychotherapeuten, den Kirchen und Wohlfahrtsverbänden sowie dem Opferbeauftragten des Landes Detlef Placzek. „Sie alle haben unglaublich viel geleistet, um den Menschen Beistand zu leisten und die Versorgungsstruktur für psychisch Erkrankte im Ahrtal zu sichern“, so die Ministerpräsidentin. Die Liste aller Maßnahmen und Projekte sei sehr lang. Die Eröffnung des Traumahilfezentrums sei dabei ein zentraler Meilenstein, weil es niedrigschwellig für alle Menschen im Ahrtal offenstehe, die Beratung und Austausch suchen. Als erste Anlaufstelle leiste das Traumahilfezentrum Hilfe und Beratung und ermögliche, falls erforderlich, die zeitnahe Überleitung in eine psychotherapeutische Behandlung. „Das Traumahilfezentrum soll die psychische Gesundheit der Menschen im Ahrtal schützen und stärken. Das Land wird diese intensive Unterstützung fortsetzen, so lange sie gebraucht wird“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Ich freue mich, dass die Dr. von Ehrenwall´sche Klinik mit ihrer langjährigen psychotraumatologischen Expertise der Träger des Traumahilfezentrums ist. Ebenso an Bord ist die DRK-Fachklinik Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie - und Psychotherapie als Kooperationspartner. Dadurch können nicht nur Betroffene aller Altersstufen, sondern auch Familien, die teilweise generationsübergreifend traumatisiert wurden, gemeinsam beraten und betreut werden“, ergänzte Gesundheitsminister Clemens Hoch. Beide Kliniken seien hoch geschätzte Gewährsträger für die psychiatrische Versorgung im Landkreis Ahrweiler und darüber hinaus.