"Die Projekte und Vereine, die heute mit dem BrückenPreis ausgezeichnet werden, leben von der Initiative, der Kreativität und dem Engagement von Menschen. Dieses bürgerschaftliche Engagement gilt es sichtbar zu machen und es anzuerkennen", sagte Kurt Beck im Rahmen der Feierstunde. Der Brückenpreis solle die soziale Bindekraft des bürgerschaftlichen Engagements betonen, die unsere Gesellschaft zusammenhalte, so Beck weiter. Besonders deutlich werde dies in Projekten, die das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, die Begegnung und den Dialog von Jung und Alt sowie die Gemeinsamkeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Hautfarbe hervorheben, betonte der Ministerpräsident.
Der BrückenPreis 2011 wurde in fünf Kategorien ausgeschrieben. Neben einer symbolischen Brücke erhalten die Preisträger zur Unterstützung ihres Engagements 2.000 Euro. Eine fachkundige Jury hatte die schwierige Aufgabe, aus den zahlreichen Bewerbungen die diesjährigen Preisträger zu bestimmen. Insgesamt 56 Vorschläge und Bewerbungen, die alle von Ideenreichtum, Tatkraft und großem Engagement geprägt waren, galt es zu beurteilen.
"Ich danke den Preisträgern, die in Rheinland-Pfalz im Sinne der Verständigung und des Miteinanders wirken. Mein Dank gilt auch denjenigen, die heute nicht ausgezeichnet werden, für ihr Engagement und die hervorragende Arbeit vor Ort", so Kurt Beck.
In Rheinland-Pfalz sei bei der Förderung und Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in den vergangenen Jahren bereits vieles erreicht worden. So biete die Haftpflicht- und Unfallversicherung den freiwillig Engagierten Schutz, der Engagement- und Kompetenznachweis würdige den freiwilligen Einsatz. Die Verleihung des BrückenPreises sei ein weiterer Eckpfeiler der Annerkennungskultur im Land. "Gerade im ‚Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit’ stellt der Preis einen besonderen Höhepunkt dar und ist eine gute Gelegenheit, das Jahr angemessen ausklingen zu lassen", ergänzte der Ministerpräsident.
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Die Preisträger des BrückenPreises 2011 in den einzelnen Kategorien:
In der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“, wurde der Verein „Seniorpartner in School Rheinland-Pfalz e.V.“ (SIS) mit Sitz in Hassloch ausgezeichnet. Aufgabe und Anliegen von SIS ist die Konfliktmoderation in Schulen. Ziel von „Seniorpartner in School“ ist es, eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen. Senioren und Seniorinnen ab dem 55. Lebensjahr arbeiten – nach der 80-stündigen Ausbildung als Schulmediator – regelmäßig an mindestens einem Vormittag in der Woche ehrenamtlich in einer Schule als Streitschlichter, aber auch als Gesprächspartner für Kinder mit ihren Problemen und Nöten.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter <link http: www.sis-rlp.de>www.sis-rlp.de
Den BrückenPreis 2011 in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung“ erhielt der Verein „Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück e.V. (VBS)“. Der Verein wurde bereits 1984 gegründet mit dem Ziel, der Jugendarbeitslosigkeit entgegen zu wirken und benachteiligte Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. In über 20 Jahren wurden rund 130 Jugendliche aus zum Teil schwierigen sozialen Verhältnissen zu Tischlern und auch einigen Tischlerinnen ausgebildet. Außer der fachlichen Anleitung der Azubis durch einen Tischlermeister erfolgen alle Ausbildungsmaßnahmen nach wie vor unentgeltlich und ehrenamtlich. Wichtige pädagogische Anliegen in der Ausbildung sind – neben dem Erlernen des Tischlerhandwerks – auch das soziale und das interkulturelle Lernen. Stets entscheidet sich der Verein bewusst für eine gemischte Gruppe von Einheimischen und Migranten, Behinderten und Nichtbehinderten.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter <link http: www.vbs-sohrschied.de>www.vbs-sohrschied.de
In der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement in grenzüberschreitender Zusammenarbeit“ ging der Preis an das Gemeinschaftsprojekt „Hilfe für die Kinderkrebsstation des Regionalkrankenhauses in Sumy/Ukraine“. Bei diesem Kooperationsprojekt handelt es sich um eine grenzüberschreitende Kooperation zwischen einem privaten Verein, zwei Stiftungen, einem Krankenhaus und einem Wohlfahrtsverband. Beteiligt sind die Not- und Katastrophenhilfe Heddert e.V., die Antonia-Ruut-Stiftung, der Caritasverband für die Diözese Trier und die Wohltätige Stiftung Viden, Konotop. Zu den ehrenamtlichen Aktivitäten des Projekts gehören insbesondere Handwerkereinsätze vor Ort, Spendenaktionen, Hilfstransporte, die Beschaffung von medizinischem Gerät, Umbaumaßnahmen, die Organisation von Medikamenten und nicht zuletzt die finanzielle Unterstützung von Familien mit kranken Kindern.
Den Preis in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Deutschen und Migrantinnen/Migranten“ erhielt das Projekt „Muslimische Mädchen im Sport“ des 1. FCC Montabaur in Kooperation mit der Oberwald-Grundschule Selters und dem Türkisch-Moslemischen Moscheeverein Selters. Mit dem Brückenpreis 2011 wird das besondere Bemühen des 1. FFC Montabaur für gesellschaftliche Integration gewürdigt. Dem Verein ist es ein wichtiges Anliegen, dass auch Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund im Verein Fußball spielen können. Das aber ist aufgrund kultureller Unterschiede und bestehender Traditionen nicht immer ganz einfach. Es erfordert Sensibilität, Offenheit, kulturelle Kompetenz und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. So hat sich der 1. FFC Montabaur mit der Oberwald-Grundschule Selters und dem Türkisch-Moslemischen Moscheeverein Selters zusammengetan, um muslimische Mädchen für eine aktive Mitgliedschaft im Fußballverein zu gewinnen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter <link http: www.ffc-montabaur.de>www.ffc-montabaur.de
Der Brückenpreis 2011 in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“ ging an den Verein „Meenzer Leisetreter e.V.“ aus Mainz-Mombach. Der Verein mit rund 150 Mitgliedern besteht seit 1984 und hat das Ziel, behinderten Menschen aus der Isolation und der Einsamkeit herauszuhelfen und sie in die Gesellschaft zu integrieren. Motto des Vereins ist daher: Jeder kann zu den Leisetretern kommen, ob alt oder jung, mit oder ohne Behinderung. Die Leisetreter bieten Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung von ganz alltäglichen Dingen. So werden Mitglieder zum Einkaufen gefahren, bei Behördengängen unterstützt, zu Arzt- und Krankenhausbesuchen begleitet oder Friseurbesuche organisiert. Die Aktivitäten der Meenzer Leisetreter werden ausschließlich von ehrenamtlichem Engagement getragen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter <link http: www.meenzer-leisetreter.de>www.meenzer-leisetreter.de