| Safer Internet Day 2014

Eigenverantwortung stärken

Verbraucherschutz- und Justizminister Jochen Hartloff betonte anlässlich des Safer Internet Day 2014 die Bedeutung des Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung: „Nutzer haben ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung und müssen wissen und entscheiden können, wer wann zu welchen Zwecken Zugriff auf ihre Daten hat.“
Ausschnitt Tablet-PC; Bild: rlp-Archiv, dpa

Im Rahmen einer Diskussionsrunde im Kongresszentrum des ZDF in Mainz ging der Minister auf die „Snowden-Enthüllungen“ und die Nutzung von Smartphone-Apps ein. „Der Umgang mit den eigenen Daten im Internet ist mit dem Schwimmen im Atlantik vergleichbar. Man weiß, dass es auch Haie gibt, geht aber trotzdem schwimmen. Man muss eben aufpassen. Genau wie im Internet. Wir werden fast täglich mit neuen Enthüllungen zu unzulässigen datenschutzrechtlichen Eingriffen konfrontiert“, so Hartloff.

Der Minister forderte daher ein „besseres Internet“. „Wir brauchen ein transparentes Internet, in dem die Anbieter die Verbraucherinnen und Verbraucher offen und verständlich über Nutzungsbedingungen und Geschäftsmodelle informieren. Außerdem ist ausdrücklich das Einverständnis der Nutzer einzuholen, wenn persönliche oder personenbeziehbare Daten zu Zwecken verwendet werden, die über die Erfordernisse der Diensteabwicklung hinausgehen. Ich betone, dass sich an entsprechende Bestimmungen auch amerikanische Anbieter halten müssen, die am europäischen Markt agieren. Mit den Verhandlungen über eine neue Datenschutzgrundverordnung für Europa wird dies in Punkto Datenschutz bereits angestrebt. Da werden wir dranbleiben.“

Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann betonte: „Es ist heutzutage eine der wichtigen Aufgaben von Schule, Schülerinnen und Schülern die Fähigkeiten und Kenntnisse für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Mit dem Landesprogramm ‚Medienkompetenz macht Schule‘ wird aber nicht nur dieses Ziel verfolgt. Bestandteil des Programms sind auch umfangreiche Weiterbildungs- und Informationsangebote für Lehrkräfte und Eltern. So wurden bislang mehr als 2.100 Lehrkräfte durch Fortbildungen als Jugendmedienschutzberaterinnen und -berater qualifiziert und mehr als 34.000 Eltern haben an speziellen Informations¬veranstaltungen teilgenommen.“ Im Doppelhaushalt 2014/2015 stehen für das Programm im Haushalt des Bildungsministeriums insgesamt 2,9 Millionen Euro bereit.

Im Zentrum des Landesprogramms stehe allerdings die Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern, so Beckmann weiter: „Ein wichtiger Baustein dabei ist die Ausbildung von ‚Medienscouts‘, die ihren Mitschülerinnen und Mitschülern auf dem Weg durch den digitalen Dschungel helfen.“ Seit dem Start des Landesprogramms im Jahr 2007 hätten bereits mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler diese Ausbildung durchlaufen.

Hartloff betonte, dass die Landesregierung auch weiter an dem Ziel arbeite, viele Jugendliche für die Risiken des Internets zu sensibilisieren „Daher freue ich mich, dass wir auch in diesem Schuljahr wieder neue Medienscouts ausbilden konnten und weitere Schulen für ihr nachhaltiges Medienscout-Engagement auszeichnen dürfen. Gerade für Kinder und Jugendliche, die mit Smartphones, Tablets und Co. aufwachsen und nahezu selbstverständlich Soziale Netzwerke nutzen, ist ein kritischer Blick auf Geschäftsmodelle im Internet besonders wichtig.“

Mit der zentralen Veranstaltung zum Safer Internet Day 2014 schlossen weitere 286 junge Leute ihre Medienscout-Ausbildung ab. Der Bildungsstaatssekretär zeichnete zudem sechs Schulen für ihre besonders nachhaltigen Ansätze in der Medienbildung mit dem Titel MEDIENSCOUTSCHULE.rlp aus: das Hugo-Ball-Gymnasium in Pirmasens, das St.-Willibrord-Gymnasium in Bitburg, das Elisabeth-Langgässer-Gymnasium in Alzey, das Europa-Gymnasium in Wörth, die Maria-Ward-Schule (Gymnasium) in Landau sowie die Carl-Zuckmayer-Realschule plus (mit Fachoberschule) in Nierstein.

Hintergrundinformation:

Der Safer Internet Day ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet, an dem rund 60 Länder teilnehmen. Er geht auf die Initiative der Europäischen Union und des europäischen Netzwerkes der EU, INSAFE (lnternet Safety for Europe), zurück. In Deutschland ist die Initiative „klicksafe“ Mitglied im Netzwerk. Klicksafe wird von einem von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) koordinierten Konsortium getragen. Der SID findet jedes Jahr Anfang Februar statt. Das Motto in diesem Jahr lautet "Let`s create a better internet together."

Weitere Informationen zum Safer Internet Day finden Sie unter <link http: www.klicksafe.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.klicksafe.de

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