Die Stiftung empfiehlt neben der deutlichen Beschleunigung der Asylverfahren unter anderem die Erhebung der Berufs- und Bildungsabschlüsse der Flüchtlinge sowie eine umfassende Beratung durch die Bundesagentur für Arbeit sowie das Angebot von Sprachkursen.
„In Rheinland-Pfalz praktizieren wir bereits eine integrative Flüchtlingspolitik, wie sie die Bertelsmann Stiftung bundesweit jetzt anmahnt“, erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Rheinland-Pfalz ist eines der wenigen Bundesländer, die Sprach- und Orientierungskurse für Asylbewerberinnen und Asylbewerber anbieten und diese selbst finanzieren. Damit haben wir bereits im vergangenen Jahr auf die Weigerung des Bundes reagiert, Integrationskurse auch für Asylsuchende zu öffnen. Außerdem startet im Juni unser bundesweit einmaliges Projekt zur Kompetenzerfassung in den Erstaufnahmeeinrichtungen, wodurch wir die möglichst schnelle Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt unterstützen wollen. Unser Weg ist richtig – das bestätigt uns jetzt auch die Bertelsmann Stiftung.“
Um die Integration der Asylsuchenden bereits während des laufenden Asylverfahrens zu ermöglichen, hat das Integrationsministerium im vergangenen Jahr Sprach- und Orientierungskurse aufgelegt und diese jetzt noch einmal deutlich aufgestockt. „Es ist sinnvoll, Flüchtlingen von Anfang an Sprachkurse anzubieten. So können sie sich zum einen besser in ihrer Kommune zurecht finden und zum anderen haben sie dann auch eine realistische Chance, eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu finden, sobald sie drei Monate nach ihrer Einreise arbeiten dürfen“, erklärt Integrationsministerin Irene Alt.
Die Integration in den Arbeitsmarkt soll jetzt durch ein neues Projekt des Arbeitsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Integrationsministerium und der Bundesagentur für Arbeit erleichtert werden. „Bis Mitte Juni wird die Erfassung von Bildungs- und Berufsbiografien und weiteren Kompetenzen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Trier beginnen können“, sagt Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Viele Asylsuchende verfügen über eine Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss. Diese Kompetenzen möchten und können wir nicht ungenutzt lassen – dies ist im Sinne der betroffenen Menschen, aber auch im Sinne des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz“, so die Ministerin weiter.
Die auf freiwilliger Basis erfassten Daten werden mit Einwilligung der geflüchteten Menschen an die Bundesagentur für Arbeit weitergegeben, die dann zielgerichtet beraten und auf einen frühen Zugang in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hinwirken kann. Eine Ausweitung des Projekts auf die Erstaufnahmeeinrichtung in Ingelheim wird bereits vorbereitet. Geplant ist, das Projekt auch alle weiteren Aufnahmeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz umzusetzen.
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