Die im VS-Verlag erschienene Publikation beleuchtet den aktuellen Sachstand der Bürgerbeteiligung in Deutschland und will Anstöße für die aktuelle Diskussion darüber geben.
Walter Sittler ist vielleicht das bekannteste Gesicht des Protests gegen den geplanten Bahnhofsneubau "Stuttgart 21“. Er stellte das Buch unter dem Eindruck seiner persönlichen Erfahrungen vor, die ihn von der Notwendigkeit einer früheren, kontinuierlicheren und offeneren Bürgerbeteiligung bei wichtigen Projekten der öffentlichen Hand überzeugt hätten.
In der von Anke Hlauschka moderierten Diskussion zwischen dem Schauspieler und den Herausgebern des Buches sagte Ministerpräsident Beck, in einer echten Demokratie müssten wichtige Entscheidungen nicht von den Politikern alleine, sondern vom Volk getroffen werden. „Wir wollen mehr Bürgerbeteiligung. Sie ist wichtig für die Akzeptanz und den Erfolg politischer Maßnahmen und Reformen. Durch die Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger können nachhaltigere Lösungen gefunden und letztendlich Kosten und Zeit gespart werden“, so Beck. In Rheinland-Pfalz gebe es mit der intensiven Bürgerbeteiligung bereits gute Erfahrungen. Das nächste praktische Beispiel für ein offenes, transparentes Beteiligungsverfahren werde die Planung der Brücke über den Mittelrhein sein, so der Ministerpräsident. Er betonte, es sei wichtig, in dem gesamten Prozess der Projektdurchführung den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern im Blick zu haben.
Beck sagte, Transparenz und Information seien auch die Ziele der Mediation über die Geothermie-Nutzung in der Südpfalz. Jan Ziekow, der dabei von der Landesregierung eingesetzte Mediator und Mitherausgeber des Buches, sagte, es handele sich um ein international etabliertes Verfahren, das in Deutschland bisher allerdings noch nicht häufig eingesetzt worden sei. Er zeigte sich aber sicher, dass dabei ein Weg gefunden werden könne, wie eine von allen Beteiligten akzeptierte und deswegen tragfähige Lösung zu finden sei.
Walter Sittler attestierte dem Buch, die richtigen Fragen aufzuwerfen und angemessene Antworten zu geben. Lobende Worte fand er insbesondere für das Kapitel "Bürgerbeteiligung bei der Kommunalreform“. Er sagte: "Da ist beschrieben, wie es richtig geht. Ich möchte diesen Abschnitt am liebsten kopieren und allen Abgeordneten in Baden-Württemberg zur Verfügung stellen.“
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