Nach der Auswärtigen Ministerratssitzung besuchten die Ministerpräsidentin und alle Mitglieder des Kabinetts Wiederaufbauprojekte und suchten bei verschiedenen Terminen das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern.
„Es ist noch sehr viel zu tun, aber es ist auch schon sehr viel passiert. Für mich war es heute beeindruckend, die Hochwasserschutzprojekte in Antweiler und Müsch zu besuchen. Mit kleinen Mitteln werden dort große Effekte erzielt, um die Orte vor dem nächsten Hochwasser zu schützen“, so die Ministerpräsidentin. In der Ortslage Antweiler bringt die Ortsgemeinde Eichenstämme aus dem gemeindeeigenen Wald als Rechen in den Hühnerbach ein. Diese im Verhältnis kostengünstige und einfach umzusetzende Maßnahme soll künftig bei Starkregenereignissen vor dem Schwemmgut des Hühnerbaches schützen. In Müsch setzt der Landkreis am Trierbach und an der Ahr das Renaturierungsprojekt „Obere Ahr –.Hocheifel“ um. Dort erfolgt eine naturnahe Wiederherstellung der teilweise begradigten Bachläufe, einhergehend mit Retentionsmaßnahmen zum Hochwasserrückhalt.
„Mein Besuch beim MALZirkus in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat wieder gezeigt, wie wichtig gerade Angebote für junge Menschen sind. Sie haben schon unter der Corona-Pandemie besonders gelitten und sind jetzt noch dazu von der Flutkatastrophe betroffen. Ich bin dem Verein Fortuna Hilft e.V. für seine vielfältigen Projekte im Ahrtal sehr dankbar“, sagte die Ministerpräsidentin, die sich Graffiti-Kunstwerke der Kinder anschaute. Der MALZirkus unterstützt Kinder mit einer Kunstherapie. Sie hilft ihnen, traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten und zu malen, was sie nicht aussprechen können. „Das ist wieder einmal mehr ein herausragendes Beispiel für die großartige, solidarische Hilfe, die überall im Ahrtal zu finden ist“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Auf dem Programm der Ministerpräsidentin stand auch ein Rundgang durch die Innenstadt von Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo sie in der Telegrafenstraße mit Passanten und Geschäftsleuten sprach. Die Wohn- und Geschäftsstraße war von der Flutkatastrophe hart getroffen. Nach zwei Jahren ist so etwas wie Normalität und Leben in die Straße zurückgekehrt. Viele Häuser sind repariert, zahlreiche Gastronomiebetriebe und Geschäfte haben wieder geöffnet. „Es ist schön zu sehen, dass die Menschen wieder gerne hierherkommen, um einzukaufen, einen Kaffee zu trinken und die besondere Atmosphäre genießen“, freute sich die Ministerpräsidentin. Genauso gehe es auch den zahlreichen Besuchern und Besucherinnen, die als Tagestouristen oder für längere Zeit wieder ins Ahrtal kommen, um die tollen Wanderwege, den guten Wein, die aufgeschlossenen Menschen und die reizvolle Landschaft zu erleben. „Ich danke allen, die den Wiederaufbau unterstützen. Jede und jeder, der mit aufbaut, schenkt Zukunft. Ob ehrenamtlich im Tal unterwegs oder als kommunal Verantwortlicher, als tatkräftige Unternehmerin, als engagierter Mitarbeiter in den Verwaltungen oder als solidarische Nachbarin. Sie alle zeigen, dass man gemeinsam Großes bewegen kann“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.