| Zum Tode von Walter Zuber

Seine Verdienste sind unvergessen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz haben mit großer Betroffenheit auf den Tod von Walter Zuber reagiert. Der frühere rheinland-pfälzische Innenminister verstarb im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit.
Der frühere rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber; Bild: dpa
Der frühere rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber; Bild: dpa

Dreyer und Lewentz erinnerten an die großen Verdienste des Alzeyer Politikers, der als Bürgermeister und Landrat, als Landtagsabgeordneter und vor allem als Minister des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz geprägt habe.

„Walter Zuber hat für Rheinland-Pfalz Herausragendes geleistet, seine Verdienste werden unvergessen bleiben. Wir trauern um eine außergewöhnliche Persönlichkeit, um einen Politiker, der immer den Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns gerückt hat“, so Ministerpräsidentin Dreyer. Innenminister Lewentz sagte: „Der Tod von Walter Zuber reißt eine Lücke. Er war ein großer Minister, ein hilfreicher Förderer von Talenten und ein kluger Ratgeber für diejenigen, die ihn darum baten.“

Walter Zuber hat von 1991 an fast 14 Jahre lang das Ressort mit dem wohl breitesten Spektrum an Aufgaben geführt und in vielen Bereichen auch bundesweit Akzente gesetzt. Mit seinem Namen sind große Reformprojekte verbunden, wie beispielsweise die Polizeiorganisationsreform oder die Reformen der Kommunalverfassung und der Mittelinstanz.

Dreyer und Lewentz stellten fest: „Dass Rheinland-Pfalz sich den Herausforderungen der Konversion erfolgreich gestellt und sich in Fragen der Inneren Sicherheit einen guten Namen gemacht hat, ist Walter Zuber zu verdanken.“ Zuber habe auch das Zuwanderungs- und Integrationsgesetz für Rheinland-Pfalz vorgelegt, das Grundlage für die Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts auf Bundesebene gewesen sei.

„Als ehemaliger Bürgermeister und Landrat wusste er genau, welche Bedürfnisse und Sorgen die Kommunen haben. Es gab nur wenige Abende oder Wochenenden, an denen Zuber keinen vollen Terminkalender hatte und Städte und Gemeinden des Landes besuchte“, so die Ministerpräsidentin und der Innenminister. Als begeisterter 1. FCK-Fan habe sein Herz aber auch für die vielen anderen großen und kleinen Vereine des Landes geschlagen. Seine Verbundenheit mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sei seinem ausgeprägten Gefühl für soziale Verantwortung entsprungen.

„Walter Zuber war im besten Sinne des Wortes ein bürgernaher Politiker, der sich immer selbst über die Sorgen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger informiert hat. Die Menschen mochten ihn wegen seiner Bodenständigkeit und Bescheidenheit. Unvergessen sind seine Auftritte als singender Innenminister bei der Landtagsfastnacht“, so Dreyer und Lewentz. Sein besonderes Engagement habe der Gründung und Pflege von Partnerschaften mit osteuropäischen Ländern gegolten, denen Rheinland-Pfalz beim Aufbau demokratischer Strukturen geholfen habe. Die Unterstützung für das Partnerland Ruanda sei ein weiterer Schwerpunkt Zubers gewesen, der nach dem Genozid im Oktober 1994 das ostafrikanische Land als erster internationaler Regierungsvertreter wieder besucht habe.

Walter Zuber war 2005 aus gesundheitlichen Gründen als Minister des Innern und für Sport zurückgetreten. 2008 schied er aus dem Landtag aus. Für seine herausragenden Verdienste wurde ihm 2005 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

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