| Nachhaltigkeitsforum der ZIRP

Stärker in Vernetzungen denken

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat am Mittwoch das „Nachhaltigkeitsforum Rheinland-Pfalz“ eröffnet, das die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) und die Siemens AG zum zweiten Mal veranstalten. Schwerpunkt der diesjährigen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung bildet in diesem Jahr das Thema „Infrastrukturen von morgen“.
Ministerpräsidentin Dreyer bei der ZIRP-Veranstaltung "Forum Nachhaltigkeit"
Ministerpräsidentin Dreyer bei der ZIRP-Veranstaltung "Forum Nachhaltigkeit"
Michael Kassner, Leiter der Region Mitte, Siemens AG; Bilder Holger Peters
Michael Kassner, Leiter der Region Mitte, Siemens AG; Bilder Holger Peters

Dabei geht es unter dem Motto „Wie wird Rheinland-Pfalz in 20 Jahren aufgestellt sein?“ darum, welche Konzepte es für moderne, flexible Verkehrs- und Logistiklösungen gibt, für ein intelligentes Stromnetz oder ein kosteneffizientes, demografiefestes Gesundheitssystem. Das Forum will konkrete Strategievorschläge für die nächsten zwei Jahrzehnte aus Sicht von Landespolitik und regionaler Wirtschaft zusammenbringen und diskutieren.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer skizzierte in ihrer Ansprache die Themen Energiewende, Mobilität und Bildung. „Das Gelingen der Energiewende wird in hohem Maße davon abhängen, ob die politisch gesetzten Rahmenbedingungen Akzeptanz, Verlässlichkeit und Planbarkeit sichern“, sagte Malu Dreyer. Hier liege die Verantwortung eindeutig bei der Politik, die in Zusammenarbeit von Bund und Ländern gefordert sei, um zum Beispiel die nationalen Ausbauziele mit den Ausbauzielen der Länder zu synchronisieren.

„Das Merkmal der Gestaltung der Energiewende ist, dass wir noch viel stärker in Kooperationen, Vernetzungen und Verbünden denken müssen, um technologische und systemische Anforderungen zu realisieren, aber auch um zu einem Ausgleich von Interessen beispielsweise von Unternehmen und Verbrauchern zu kommen“, so die Ministerpräsidentin.

Auch bei der Bildung sei mehr Kooperation wichtig. Um die technologische Entwicklung im Land gemeinsam voranzubringen, sei eine enge Verzahnung von Unternehmen und Forschung erforderlich. In diesem Zusammenhang schlug die Ministerpräsidentin eine Transfer-Initiative vor, um entsprechende Potentiale besser zu nutzen. “Die Wettbewerbsfähigkeit des Landes hängt auch von unseren Fähigkeiten ab, Innovation als gesamthaften Prozess zu verstehen, in dem die Kreativität der Menschen, technologische Potenziale und die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnis zusammenfließen.“

Für die Siemens AG begrüßte Dr. Michael Kassner, Leiter der Region Mitte, die Anwesenden. Siemens ist in Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und im Rhein-Neckar-Dreieck mit rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv. „Technologie entwickelt sich vom reinen, Mittel zum Zweck‘ zu einem strategischen Element der Entwicklung unseres Landes“, so Dr. Michael Kassner. Dies lasse sich daran erkennen, dass die Energiewende ohne Speichertechnologien nicht möglich sei und Stadttechnik und Stadtplanung immer mehr gleichrangig und gleichzeitig betrachtet würden.

„Für uns als Industrie, die immer noch ein wichtiger Garant unseres Wohlstandes ist, spielt die Technologie als Wettbewerbsfaktor eine Schlüsselrolle“, sagte Dr. Michael Kassner. Er verwies darauf, dass heute bei Siemens mit 40 Erfindungen pro Arbeitstag doppelt so viele neue Erkenntnisse auf den Weg gebracht würden wie noch vor zehn Jahren. „Wir würden uns wünschen, dass die Politik dies noch stärker aufgreift - und wir auch in der Bevölkerung wieder für mehr Technologiefreundlichkeit werben könnten“. Abschließend warb der Unternehmensrepräsentant für eine stärkere regionale Kooperation und länderübergreifende Vernetzung: „Mainz ebenso wie Aschaffenburg gehören selbstverständlich zum Wirtschafts- und Ballungsraum der RheinMain-Metropole. Alle gesellschaftspolitischen Akteure sollten daher im engen Schulterschluss an der Stärkung unserer Region arbeiten, damit diese langfristig im Wettbewerb der internationalen Metropolregionen bestehen kann“.

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