Einige rheinland-pfälzische Störche flögen im Winter nicht bis nach Afrika, sondern überwintern in Spanien oder im nahen Frankreich. „Sie richten sich nach dem Futterangebot und der Witterungslage“, erklärte Robert Egeling vom NABU-Naturschutzzentrum in Bingen die frühe Rückkehr.
Aber auch wenn die Störche nun in einem frostigen Rheinland-Pfalz ankommen – kehren sie nach den Erfahrungen der Experten selten noch einmal um. „Wenn sie aus dem Süden kommen, sind sie wohlgenährt. Da macht es nichts, wenn sie mal acht Tage nichts zu Fressen finden“, berichtete Ingrid Dorner von der Landes-Arbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz in Bad Dürkheim. So lange es keine geschlossene Schneedecke gebe, hätten die Vögel keine Probleme.
2012 hatten nach Informationen des Naturschutzbundes (NABU) in 63 rheinland-pfälzischen Gemeinden Storchpaare genistet – allein in 37 Horsten wurde im Kreis Germersheim und in 26 an der Südlichen Weinstraße gebrütet. Die meisten Nistplätze mit insgesamt 14 Nestern gab es in Mainz.
Wie viele Störche dieses Jahr die mitunter tausende Kilometer lange Heimreise aus dem Süden unbeschadet meistern werden, sei schwer einzuschätzen, sagte Egeling. Allerdings sei der Storchenbestand in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: Während 2005 in Rheinland-Pfalz noch weniger als 40 Paare nisteten, zählte das NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen im vergangenen Jahr 134 freifliegende Weißstorchpaare.