Am Nürburgring übernimmt unter Führung der Lindner-Gruppe ein privater Betreiber die unternehmerische Verantwortung. "Mit der Trennung von Betrieb und Besitz schaffen wir klare Strukturen und bekennen uns gleichzeitig zur strukturpolitischen Bedeutung des Rings“, betonten Ministerpräsident Kurt Beck und Wirtschaftsminister Hendrik Hering nach Abschluss der Verträge zur Umsetzung des Zukunftskonzeptes Nürburgring. Die Nürburgring GmbH bleibt im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und des Landkreises Ahrweiler. Die Nürburgring GmbH erwirbt alle Anteile an der Motorsport Resort Nürburgring GmbH für je einen Euro bei gleichzeitigem Verzicht der bisherigen Gesellschafter auf die Rückzahlung ihrer Gesellschafterdarlehen.
"Damit sind die Weichen für eine gute Zukunft am Nürburgring neu gestellt und noch vor Saisonstart Fakten geschaffen worden“, so Beck und Hering. Die neue private Betriebsgesellschaft soll Destination Nürburgring GmbH heißen. Zwischen ihr, der Nürburgring GmbH und der Motorsport Resort Nürburgring GmbH wurde ein Pachtvertrag für 20 Jahre abgeschlossen, der alle operativen Betriebsbereiche umfasst. Damit reduziert sich die öffentliche Hand darauf, Eigentümer der gesamten Infrastruktur am Ring zu sein. Der Gesamtfinanzierungsbedarf für das Projekt wird bei rund 330 Millionen Euro liegen und über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) refinanziert.
Die Nürburgring GmbH erhält nach der so genannten Einschwungphase ab 2013 als Pacht 85 Prozent des Betriebsergebnisses der Destination Nürburgring GmbH, mindestens jedoch 15 Millionen Euro. In der Einschwungphase selbst erhält die Nürburgring GmbH ebenfalls 90 bzw. 85 Prozent des Betriebsergebnisses sowie eine ansteigende Mindestpacht. "Der Vertrag stellt sicher, dass die Gesamtinvestition ohne Belastung für den Landeshaushalt finanziert wird“, betonten Beck und Hering. Allein die vertraglich garantierten Mindestpachten lägen über den Zinsbelastungen.
Die Arbeitsverhältnisse der Arbeitnehmer, die dem Pachtobjekt zuzuordnen sind, gehen auf den Pächter über. Wirtschaftsminister Hering und der Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, Hans-Joachim Koch, werden die Belegschaft der Nürburgring GmbH noch am heutigen Tag vor Ort unterrichten.
"Das Zukunftskonzept baut zentral auf den Mythos Nürburgring und das Motorsportgeschäft rund um eine Rennstrecke, die bei vielen Experten als einzige deutsche Rennstrecke mit Weltniveau angesehen wird“, unterstrich der Wirtschaftsminister. In einer Studie über die regionalökonomischen Effekte des Zukunftskonzeptes kommt das Bonner Institut Empirica zu dem Ergebnis, dass bei einer günstigen Entwicklung die Zahl der Arbeitsplätze rund um den Ring um bis zu 1000 auf mehr als 2350 anwachsen kann.
Jörg Lindner, geschäftsführender Gesellschafter der Lindner Unternehmensgruppe, betonte: "Für mich und meinen Partner Kai Richter ist heute ein besonderer Tag. Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Nürburgrings zu schaffen, und ich bedanke mich für das Vertrauen.“
Man sei sich bewusst, dass der allergrößte Teil der Arbeit noch bevorstehe. "Wir freuen uns darauf, diese große gestalterische und operative Herausforderung anzunehmen. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Nürburgring wollen wir ein verlässlicher und engagierter Partner für Veranstalter, Dienstleister, Kooperationspartner und die Eifel-Region sein“, so Jörg Lindner.